pte20240111001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Forscher finden Bremse für vorzeitiges Altern

Schwächelnder Kommunikationsweg trägt laut Washington University School of Medicine Schuld


Alte Frau: Im Alter werden die Signale im Gehirn schwächer (Foto: pixabay.com, jarmoluk)
Alte Frau: Im Alter werden die Signale im Gehirn schwächer (Foto: pixabay.com, jarmoluk)

St. Louis (pte001/11.01.2024/06:00)

Ein bestimmter Kommunikationsweg zwischen den Organen des Körpers ist ein wichtiger Regulator für das Altern. Das haben Forscher der Washington University School of Medicine bei Mäusen entdeckt. Er verbindet das Gehirn und das Fettgewebe des Körpers in einer Rückkopplungsschleife und scheint für die Energieproduktion im gesamten Körper von zentraler Bedeutung zu sein. Im Laufe der Jahre wird dieser Kommunikationsweg unzuverlässiger, sodass sich der Alterungsprozess beschleunigt. Bei einer Ertüchtigung dieses Signalwegs ließe sich der Alterungsprozess verlangsamen.

Energiefreisetzung behindert

Shin-ichiro Imai hat mit seinem Team eine bestimmte Gruppe von Neuronen im Hypothalamus des Gehirns identifiziert, die im Normalfall Signale an das Fettgewebe des Körpers senden, um Energie freizusetzen. Mit genetischen und molekularen Methoden haben die Forscher Mäuse untersucht, die darauf programmiert waren, diesen Kommunikationsweg ab einem bestimmten Alter ständig geöffnet zu haben. Die Forscher fanden heraus, dass diese Mäuse körperlich aktiver waren, Anzeichen einer verzögerten Alterung zeigten und länger lebten als jene Tiere, bei denen sich dieser Kommunikationsweg im Rahmen des normalen Alterns allmählich verschlechterte.

"Wir haben einen Weg aufgezeigt, das Altern zu verzögern und die gesunde Lebensspanne bei Mäusen zu verlängern, indem wir einen wichtigen Teil des Gehirns manipulieren. Der Nachweis dieses Effekts bei einem Säugetier ist ein wichtiger Beitrag auf diesem Gebiet. Frühere Arbeiten, die eine Verlängerung der Lebensspanne auf diese Weise belegen, wurden an weniger komplexen Organismen wie Würmern und Fruchtfliegen durchgeführt", unterstreicht Imai.

Protein Ppp1r17 entscheidend

Diese spezifischen Neuronen in einem Teil des Gehirns, der als dorsomedialer Hypothalamus bezeichnet wird, produzieren das wichtige Protein Ppp1r17. Ist es im Zellkern vorhanden, sind die Neuronen aktiv und stimulieren das sympathische Nervensystem, das die Kampf- oder Fluchtreaktion des Körpers steuert. Das hat weitreichende Auswirkungen auf den Körper. So sorgen sie dafür, dass Fettgewebe Fettsäuren in den Blutkreislauf abgibt, die die körperlichen Aktivitäten fördern. Das aktivierte Fettgewebe setzt außerdem ein weiteres wichtiges Protein frei, das es dem Gehirn ermöglicht, Energie für seine Funktionen zu produzieren. Ist dieser Signalweg gestört, altert das Gehirn vorzeitig.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|