Frauen haben viel eher die Spendierhosen an
Im Experiment von Wissenschaftlern der Universität Jaume I ließen sie Männer weit hinter sich
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Spendensammler: haben bei Frauen bessere Chancen (Foto: Alexander Vollmer, pixabay.com) |
Castellón de la Plana (pte003/19.02.2025/06:10)
Laut Psychologen und Ökonomen der Universität Jaume I sind Frauen großzügiger als Männer. Dass schließen sie aus einem Experiment mit 1.161 Freiwilligen, die sie das "Diktator-Spiel" spielen ließen. Es wurde entwickelt, um festzustellen, ob Menschen ausschließlich aus eigenem Interesse handeln. Die Spieler erhalten einen bestimmten Betrag und werden gefragt, ob sie einen Teil oder den gesamten Betrag mit einem zweiten, anonymen Spieler teilen möchten. Der zweite Spieler ist dem ersten ausgeliefert; er erhält nur den Betrag, den der erste Spieler angeboten hat.
40 Prozent Unterschied
Die Forscher haben das Experiment in den Jahren 2020, 2022 und 2023 durchgeführt. Jedes Mal erhielt der erste Spieler zehn Euro und wurde dann gefragt, wie viel er mit einem zweiten unbekannten, zufällig ausgewählten zweiten Spieler teilen möchte. Frauen waren viel eher bereit, einen Teil des Geldes an den zweiten Spieler weiterzugeben.
Die Spieler wurden auch mit einer anderen Person zusammengebracht, wenn es an der Zeit war, die Rolle des zweiten Spielers zu übernehmen; daher war keine Gegenseitigkeit involviert. Frauen verschenkten 40 Prozent mehr Geld als Männer. Frauen, die sehr gut argumentieren konnten, waren allerdings weniger großzügig als jene, die diese Gabe nicht hatten. Unabhängig vom Geschlecht waren als offener und toleranter eingestufte Personen eher bereit, mehr zu geben.
Blaupause für Ökonomen
Ökonomen sollten diese systematischen geschlechtsspezifischen Verhaltensunterschiede in ihren Modellen, Experimenten und empirischen Analysen berücksichtigen, wenn Altruismus ein relevanter Faktor ist, der Entscheidungen beeinflusst, so die Empfehlung der Wissenschaftler.
Dies könne bei Spenden für wohltätige Zwecke, Freiwilligenarbeit, Blut- und Organspenden, Pflege und anderen Entscheidungen innerhalb des Haushalts der Fall sein, aber auch in breiteren sozialen Kontexten wie der Politik (Unterstützung von Umverteilungspolitiken), der Umwelt (Mobilisierung kollektiven Handelns) oder am Arbeitsplatz (Zusammenarbeit mit Kollegen).
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