Geheimnis um Blutdruckregelung gelüftet
Forscher der University of Virginia School of Medicine finden Sensor mit einer Doppelfunktion
Blutdruckmessung auf klassische Art beim Hausarzt (Foto: pixabay.com, tomwieden) |
Charlottesville (pte005/05.08.2021/06:15)
Seit rund 60 Jahren suchen Mediziner in aller Welt nach dem Sitz körpereigener Sensoren und Aktuatoren, die den Blutdruck messen und regeln. Forscher der University of Virginia School of Medicine https://med.virginia.edu/ in Chalottesville haben das Blutdruckbarometer jetzt lokalisiert. Sie haben sie in spezialisierten Nierenzellen, so genannten Reninzellen aufgespürt. Dort hatte die wissenschaftliche Welt sie schon lange vermutet. Doch erst jetzt gelang der Beweis.
[b]Neue Therapien gegen Bluthochdruck in Sicht[/b]
Diese zellulären Sensoren erkennen subtile Veränderungen des Blutdrucks und passen den Hormonspiegel an, um ihn auf gesundheitlich ungefährlichem Niveau zu halten. Maria Luisa S. Sequeira-Lopez und ihre Kollegen haben zudem herausgefunden, wie sie funktionieren und wie sie helfen, Bluthochdruck (Hypertonie) oder zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) zu verhindern. Die Forscher hoffen, dass die Erkenntnisse zu neuen Behandlungen für Bluthochdruck führen werden.
Die Forscher staunten, dass die so genannten Barorezeptoren in den Reninzellen eine Doppelrolle spielen. Sie sind gleichzeitig Sensoren, die den Blutdruck messen, und Regler, die die Freisetzung des Renin-Hormons steuern, das den Druck regelt, indem die Blutgefäße verengt oder geweitet werden.
[b]Das Hormon Renin hat eine Schlüsselrolle[/b]
Sequeira-Lopez und ihr Team verfolgten neue Ansätze, um dieses jahrzehntealte Rätsel zu lösen. Mit einer Kombination innovativer Labormodelle stellten sie fest, dass der Barorezeptor Druckänderungen außerhalb der Zelle erkennt und diese mechanischen Signale an den Zellkern überträgt, der wiederum Signale aussendet, die das Gehirn verstehen kann.
Wenn die Barorezeptoren zu viel Druck außerhalb der Reninzelle erkennen, wird die Produktion von Renin eingeschränkt, während ein zu niedriger Blutdruck die Produktion von mehr Renin veranlasst. Dieser Mechanismus ist entscheidend für die Fähigkeit des Körpers, den richtigen Blutdruck aufrechtzuerhalten.
„Ich freue mich schon auf die kommende Arbeit, um die Signal- und Kontrollmechanismen dieses Barorezeptors zu entschlüsseln, sodass wir die Informationen nutzen können, um Therapien für Bluthochdruck zu entwickeln,", so Sequeira-Lopez.
(Ende)Aussender: | presstext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |