pte20231129021 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Gene in Gehirnzellen begünstigen Alzheimer

Reduktion von INPP5D führt laut Studie des Brigham and Women's Hospital zur Neuroinflammation


Gehirn mit Alzheimer: Genetisch veränderte Gehirnzellen fördern Entzündung (Foto: pixabay.de/geralt)
Gehirn mit Alzheimer: Genetisch veränderte Gehirnzellen fördern Entzündung (Foto: pixabay.de/geralt)

Boston (pte021/29.11.2023/10:30)

Forscher des Brigham and Women's Hospital haben nachgewiesen, wie genetische Veränderungen bei bestimmten Arten von Gehirnzellen zu der Entzündungsreaktion beitragen, die bei Alzheimer auftritt. Immunregulierende Gehirnzellen, sogenannte Mikroglia sind dafür bekannt, dass sie eine Rolle beim Fortschreiten von Alzheimer spielen. Details sind in "Nature Communications" nachzulesen.

Genetik der Mikroglia

Die Fachleute haben untersucht, wie die Genetik der Mikroglia zu einer Neuroinflammation beiträgt und damit wieder zu Alzheimer. Den Experten nach führt eine Reduktion von INPP5D, einem in den Mikroglia nachweisbaren Gen, zu einer Neuroinflammation und erhöht somit das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Die neuen Ergebnisse liefern laut der korrespondierenden Autorin Tracy Young-Pearse wichtige Implikationen für die Entwicklung von Medikamenten gegen Alzheimer und ähnliche Erkrankungen.

Als Teil der Studie hat das Team das Gehirngewebe von Alzheimer-Patienten demjenigen einer Kontrollgruppe gegenübergestellt. Bei den Patienten wurden geringere Werte von INPP5D festgestellt. Eine Reduktion des Gens hat zu einer Aktivierung der Entzündung geführt. Parallel wurden lebende menschliche Gehirnzellen aus Stammzellen dafür eingesetzt, um die komplexen molekularen Interaktionen innerhalb der Mikroglia zu untersuchen, die entzündliche Prozesse durch eine Verringerung von INPP5D herbeiführen.

Komplexe Therapeutika

Studien haben spezifische Proteine identifiziert, die eingesetzt werden könnten, um die Aktivierung der Inflammasome bei den Mikroglia zu blockieren. Es muss jedoch erst geklärt werden, ob zur Verhinderung des kognitiven Abbaus bei den Patienten auf INPP5D mit Therapeutika abgezielt werden sollte. Auch Young-Pearse betont, dass weitere Studien in diesem hochkomplexen Forschungsbereich notwendig sind.

(Ende)
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