pte20250326003 in Forschung

Gute Tonqualität unterstützt Argumentation

Bei Videokonferenzen kommt es laut Forschern der Yale University auch auf das Mikrofon an


Gutes Mikrofon: ist durchaus ein Helfer bei der Argumentation (Foto: beauty of nature, pixabay.com)
Gutes Mikrofon: ist durchaus ein Helfer bei der Argumentation (Foto: beauty of nature, pixabay.com)

New Haven (pte003/26.03.2025/06:10)

Ein minderwertiges Mikrofon, das die Stimme blechern klingen lässt, mindert die Chancen eines Teilnehmers an einer Videokonferenz, seine Ansichten durchzusetzen. Das zeigt eine Studie der Yale University.

Mieser Klang hat negative Folgen

Durch eine Reihe von Experimenten haben die Forscher gezeigt, dass blecherner Klang der Sprache während Videokonferenzen überraschend tiefgreifende soziale Folgen haben kann, da dies die Teilnehmer dazu veranlasst, die Intelligenz, Glaubwürdigkeit und Attraktivität des Sprechers geringer einzuschätzen. Es könne sogar die Chancen einer Person beeinträchtigen, einen Job zu bekommen.

Diese Effekte könnten eine potenzielle Quelle für unbeabsichtigte Voreingenommenheit und Diskriminierung sein, da vermutet werde, dass die mangelhafte Qualität des Mikrofons mit dem sozioökonomischen Status des Sprechers korreliere. "Jedes Experiment hat gezeigt, dass ein blecherner Klang, der mit einem minderwertigen Mikrofon in Verbindung gebracht wird, den Eindruck, den Menschen von einem Sprecher haben, negativ beeinflusst, unabhängig von der übermittelten Botschaft", so Psychologe Brian Scholl.

Argumentationshilfe gute Technik

Scholl wurde eigenen Angaben nach durch eine Fakultätsversammlung, an der er in den frühen Phasen der COVID-19-Pandemie via Zoom-Videokonferenzsoftware teilgenommen hatte, zu dieser Studie inspiriert. Während dieser Konferenz benutzte ein Kollege in seinem Heimstudio ein hochwertiges Mikrofon, wodurch seine Stimme besonders voll und resonant klang. Ein anderer Kollege verwendete einen alten Laptop, der seiner Stimme einen blechernen Klang verlieh.

Scholl stellte schnell fest, dass die Argumente des Kollegen mit der besseren Tonqualität überzeugender wirkten als jene des Kollegen mit dem Billigmikrofon, obwohl er mit letzterem eher einer Meinung war. Es machte ihn neugierig, wie oberflächlich die Tonqualität die Wahrnehmung eines Redners durch die Zuhörer beeinflusst und beschloss, das Phänomen streng wissenschaftlich zu untersuchen.

(Ende)
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