Hauttalg-Analyse überführt Corona-Infektion
Abstriche in Rachen und Nase könnten dank der University of Surrey bald überflüssig werden
Melanie Bailey: "COVID-19-Tests gehen auch einfacher" (Foto: surrey.ac.uk) |
Guildford/Frimley (pte022/16.03.2021/12:30)
Der Proband muss würgen, als die Krankenschwester den Tupfer tief in den Rachen schiebt. Der für viele höchst unangenehme Test, der das Corona-Virus nachweisen soll, ist bald vielleicht nicht mehr nötig. Forscher der University of Surrey https://www.surrey.ac.uk/ im britischen Guildford haben herausgefunden, dass es auch viel einfacher geht. Sie führten den Tupfer über die Haut an einer Stelle, an der besonders viel Talg produziert wird, etwa im Gesicht. Produziert wird er von einer Drüse namens Glandula sebacea.
[b]Niedriger Lipidspiegel bei Infizierten[/b]Melanie Bailey und ihr Team erhielten von Kollegen Proben von 67 Krankenhauspatienten, von denen zuvor 30 positiv und 37 negativ auf Covid-19 getestet worden waren. Diese analysierten sie mit Hilfe von Flüssigchromatographie und Massenspektroskopie, sehr präzisen Instrumenten. Die Ergebnisse unterzogen sie zudem einer statistischen Methode namens Diskriminanzanalyse, um zwischen Infizierten und nicht Infizierten unterscheiden zu können.Das Surrey-Team stellte fest, dass Infizierte niedrigere Lipidspiegel hatten als die gesunden Probanden. Die Genauigkeit der Ergebnisse ließ sich noch verbessern, wenn weitere Daten in die Auswertung einflossen wie Medikamenteneinnahme und der allgemeine Gesundheitszustand.
[b]Überwachung des Krankheitsverlaufs[/b]
„Leider steht das Gespenst zukünftiger Pandemien für die wissenschaftliche Gemeinschaft ganz oben auf der Tagesordnung", sagt Bailey. „Unsere Studie legt nahe, dass wir in Zukunft möglicherweise nicht-invasive Mittel verwenden können, um auf Krankheiten wie Covid-19 zu testen - eine Entwicklung die alle begrüßen werden, da bin ich mir sicher." Ihr Kollege Matt Spick ergänzt: „Covid-19 schädigt viele Bereiche des Stoffwechsels. In dieser Arbeit zeigen wir, dass auch die Haut betroffen ist. Das können wir nutzen, um Infektionen Nachzuweisen:"
Die Analyse des Talgs sei ein probates Mittel nicht nur zur Erkennung von Infizierten, sondern auch für die Kontrolle des Krankheitsverlaufs, sagt George Evetts, Berater für Anästhesie- und Intensivmedizin am Frimley Park Hospital https://www.fhft.nhs.uk/ in der Grafschaft Surrey.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |