pte20241016002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Hightech-Nanopartikel "fräsen" Arterien frei

Medikamentöse Behandlung von Plaques laut Forschern der Michigan State University in Sicht


Biomediziner Smith bei der Laborarbeit (Foto: Matt Davenport, msu.edu)
Biomediziner Smith bei der Laborarbeit (Foto: Matt Davenport, msu.edu)

East Lansing/Stanford (pte002/16.10.2024/06:05)

Bryan Smith und sein Team von der Michigan State University haben Nanopartikel entwickelt, die Ablagerungen in den Arterien, sogenannte Plaques, schonend beseitigen. Sie aktivieren einen bestimmten Immunzelltyp, der im menschlichen Körper von Natur aus vorkommt. Die Ablagerungen führen zu oft schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Entzündungen der Blutgefäße.

Nanopartikel "essen" Kerne

Die Nanopartikel dringen in die Plaques ein und "verspeisen" deren Kerne. Die Wirkung ähnelt der einer Fräse. Derart geschwächt können sich die Ablagerungen an der Zellwand nicht mehr halten und werden weggespült. Die Teilchen sind so klein, dass sie kein Unheil mehr anrichten können. Werden die Plaques entfernt, bildet sich auch die Entzündungen zurück, sagen die Forscher.

Smith und seine Mitarbeiter haben die Nanopartikel im Leeper Lab der Stanford University an Mäusen und Schweinen getestet. "Mithilfe der Positronen-Emissions-Tomografie, ein nuklearmedizinisches Bildgebungsverfahren, konnten wir die Auswirkungen der Therapie auf Schweinearterien messen. Die Plaques verschwanden, ebenso die Entzündungen, und es gab keine Nebenwirkungen", so Smith.

Infarkt wie aus heiterem Himmel

Plaques können Arterien verstopfen, sodass Teile des Körpers nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Oft treten dabei Symptome wie Schmerzen oder Druck in der Brust, Übelkeit und Schwindel auf, und Ärzte setzen einen Stent in die Arterie ein, um die Zirkulation des Blutes wiederherzustellen. Die Ablagerungen können auch zerbrechen und sich auf den Weg durch den Körper machen.

An Engstellen bleiben sie hängen und unterbrechen von einer Minute auf die andere den Blutfluss. "Das ist die beängstigendere Variante, die zu den meisten Herzinfarkten führt. Sie können sich wie aus heiterem Himmel einstellen", unterstreicht Smith. Als nächstes seien Studien mit Menschen an der Reihe, ehe das Präparat zugelassen werden kann.

(Ende)
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