pte20250318005 in Forschung

Hochspannungsleitung noch leistungsfähiger

Sensorkugeln von Heimdall Power sollen künftigen Netzausbau nahezu überflüssig machen


Montage der Sensorkugel an einer Hochspannungsleitung (Foto: heimdallpower.com)
Montage der Sensorkugel an einer Hochspannungsleitung (Foto: heimdallpower.com)

Oslo/Charlotte (pte005/18.03.2025/06:15)

Mit einem Sensor, der Hochspannungsleitungen umschließt und so groß ist wie eine Bowlingkugel, wollen Ingenieure von Heimdall Power den Zubau von neuen Leitungen, die sehr teuer sind und bei Anrainern oft bekämpf werden, überflüssig machen. Denn die Leitungen können bis zu 40 Prozent mehr Strom übertragen.

Mikroklima versus Leistung

Wenn der Netzbetreiber das Mikroklima in unmittelbarer Nähe seiner Leitungen kennen würde, könnte er die Kapazität voll ausnutzen. "Neuron", so der Name der Kugel, wird von einer Drohne montiert und liefert dem Netzbetreiber per Mobilfunk oder mithilfe von PowerLine - Datenübertragung per Stromkabel - kontinuierlich meteorologische Daten wie Temperatur, Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit und Regen.

Bei Kälte, Regen und/oder Wind kann eine Leitung erheblich mehr Strom transportieren als bei sonnigem Wetter und Windstille, weil sie sich weniger stark erwärmt. "Unser Hauptziel ist es, das vorhandene Stromsystem besser zu nutzen", sagt Heimdall-Projekt-ManagerinTherese Åsheim. Heutzutage würden die meisten Stromleitungen auf der Grundlage von Wetterprognosen betrieben.

"Die Strommenge, die wir in die Leitungen einspeisen, wird durch konservative Sicherheitsmargen begrenzt, da wir die tatsächliche Kapazität nicht genau kennen." Åsheim erklärt, dass die Sensoren genau diese Infos über die tatsächliche Kapazität der Leitungen liefern. Die Technologie hat sich bereits in der Praxis bewährt und gezeigt, dass das Potenzial für eine höhere Auslastung groß ist.

Erste überwachte Leitungen

Das genaue Wissen darüber, wie viel Strom eine Leitung aktuell übertragen kann, schafft laut den Experten sogar Arbeitsplätze. Heute muss die Realisierung von stromintensiven Industrieprojekten oft warten, weil die Versorgung nicht gesichert ist und zusätzliche Leitungen gebaut werden müssen. Diese Wartezeit fällt künftig in vielen Fällen weg.

"Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass wir die Kosten für den Betrieb des Netzes senken, Investitionen in das Netz aufschieben und eine schnellere Elektrifizierung sowie Anbindung erneuerbarer Energien erreichen können", so Åsheim. In Norwegen und den USA sind einzelne Hochspannungsleitungen mit den Neuron-Kugeln schon ausgestattet. Der Versorger Netz Niederösterreich lässt ebenfalls eine Leitung mit Sensorkugeln ausstatten.

(Ende)
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