pte20250224003 in Business

Immer mehr US-Städte leiden finanzielle Not

Präsident Donald Trump könnte Problem liberalerer Metropolen noch drastisch verschärfen


San Francisco: Liberalere Städte haben schlechte Karten (Foto: neufal54, pixabay.com)
San Francisco: Liberalere Städte haben schlechte Karten (Foto: neufal54, pixabay.com)

Baltimore (pte003/24.02.2025/06:10)

Fünf Jahre nach dem Beginn der COVID-19-Pandemie konnten viele US-Städte immer noch nicht zum gewohnten Alltag zurückkehren. Zahlreiche Menschen arbeiten immer noch im Home-Office und die Wirtschaftstätigkeit in Stadtzentren ist zurückgegangen. Weitere Probleme wie unterfinanzierte Pensionsverpflichtungen für städtische Angestellte drücken Stadtbudgets in die roten Zahlen, konstatiert John Rennie Short von der University of Maryland.

Sogar Metropolen betroffen

Finanzielle Schwierigkeiten von Städten sind nichts Neues, aber in der Vergangenheit waren vor allem kleine, arme oder von inkompetenten Beamten geführte Städte in den USA betroffen. Heute sind jedoch auch Metropolen wie Chicago, Houston und San Francisco in Schwierigkeiten. "Die städtische Finanzkrise ist eine allgegenwärtige nationale Herausforderung", so der Wirtschaftsforscher.

"Ereignisse wie Waldbrände und Überschwemmungen haben Folgen für die Finanzen der Städte. So muss Geld für den Wiederaufbau beschädigter Infrastruktur wie Straßen, Wasserleitungen und öffentlicher Gebäude ausgegeben werden", führt Short aus. "Und Städte können nach der Katastrophe entweder auf eigene Faust handeln oder sind, wenn sie Landes- oder Bundesmittel bekommen, verpflichtet, teure Investitionen zu tätigen, um sich gegen den nächsten Sturm oder Waldbrand zu wappnen."

Kostspielige Zwangsausgaben

In Houston beispielsweise zwingen Gerichtsurteile die Stadt nach mehreren Jahren schwerer Überschwemmungen dazu, bis Mitte 2025 100 Mio. Dollar für Straßensanierungen und Entwässerung auszugeben. Diese Auflage wird das Defizit im jährlichen Haushalt von Houston auf 330 Mio. Dollar erhöhen.

"Die zunehmende Unsicherheit über die Gesamtkosten der Eindämmung des Klimawandels und der Anpassung an ihn wird Ratingagenturen unweigerlich dazu veranlassen, die Kreditwürdigkeit von Kommunen herabzustufen. Dadurch steigen die Kosten der Städte für Kredite, um klimabezogene Projekte wie den Küstenschutz und die Verbesserung der Abwasserbehandlung zu realisieren", urteilt Short.

Es könnte noch schlimmer kommen, befürchtet Short. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass die Regierung von Präsident Donald Trump Städten dabei helfen werde, vor allem eher liberalen Metropolen wie Detroit, Philadelphia und San Francisco.

Trump hat Großstädte, die von Demokraten regiert werden, in den schwärzesten Farben dargestellt so bezeichnete er Baltimore als ekelhafte, von Ratten befallene Unordnung und Washington als schmutzige, von Kriminalität heimgesuchte Todesfalle. "Ich gehe davon aus, dass Trumps Feindseligkeit gegenüber Großstädten, die ein Grundpfeiler seines Wahlkampfes war, zu einem Markenzeichen seiner zweiten Amtszeit werden könnte", so Short.

(Ende)
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