pte20250224001 in Forschung

Kindesmissbrauch: KI bringt illegalen Content

Britische Regierung will das per Gesetz verhindern - Neue Zahlen der Internet Watch Foundation


KI kann nicht nur schöne Bilder generieren (KI-generiert von Julius H./Pixabay)
KI kann nicht nur schöne Bilder generieren (KI-generiert von Julius H./Pixabay)

Cambridge (pte001/24.02.2025/06:00)

Im Darknet nimmt der von Künstlicher Intelligenz generierte sexuelle Missbrauch von Kindern explosionsartig zu. Laut der Internet Watch Foundation ist die Zahl der Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet seit 2014 um 830 Prozent gestiegen. Die zunehmende Verbreitung von KI-Bildgenerierungswerkzeugen heizt dies weiter an, so die Experten.

Höchststrafe bei fünf Jahren

Großbritannien will als weltweit erstes Land mit neuen Gesetzen gegen diese Praktiken vorgehen, indem es neue Straftatbestände im Zusammenhang mit generativer KI und sexuellem Missbrauch schafft. Danach wird es illegal sein, KI-Tools zu besitzen, zu erstellen oder zu verbreiten, die dazu bestimmt sind, Bilder und anderes Material zu sexuellem Kindesmissbrauch zu erzeugen. Die Höchststrafe soll bei fünf Jahren Gefängnis liegen. Auch "pedophile manuals" (Pädophilen-Handbücher) sollen verboten werden, die Menschen beibringen, wie man KI zum sexuellen Missbrauch von Kindern einsetzt.

"Unsere Analyse ergab, dass Täter nicht-KI-generierte Bilder und Videos von Kindesmissbrauch nutzen, um die Software, mit der sie die Bilder erstellen, zu trainieren", so Simon Bailey, Experte für internationale Polizeiarbeit an der Anglia Ruskin University, sowie Samantha Lundrigan, Expertin für investigative Psychologie an der gleichen Hochschule. "Viele äußerten die Hoffnung und Erwartung, dass sich die Technologie weiterentwickeln und es ihnen noch einfacher machen würde, dieses Material zu erstellen", heißt es weiter in ihrem Beitrag für das Online-Portal "The Conversation".

Verbrechen ohne echte Opfer

Täter sind, so die Fachleute, der Ansicht, dass KI-generierte Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch keine Verbrechen sind, weil die Bilder nicht "echt" seien, "es also keine Opfer gebe", klagen sie. "Aber es ist alles andere als harmlos, weil die Grundlage echte Fotos von Kindern sind." Opfer könnten anhaltende Traumata erleiden, allein schon weil sie wüssten, dass die Bilder im Umlauf sind. Täter könnten auch Bilder (echte oder gefälschte) verwenden, um Opfer einzuschüchtern oder zu erpressen. "All diese Probleme können durch KI noch verschärft werden", so die Wissenschaftler. Deshalb sei es eine erfreuliche Nachricht, "dass die Regierung entschlossen ist, Maßnahmen zu ergreifen, aber sie muss schnell handeln".

(Ende)
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