Moskito-Antennen finden Verschüttete besser
Hochempfindliche Sensoren von Forschern der Purdue University trennen Geräusche zuverlässig
![]() |
Überdimensionales Modell einer neuen Moskito-Antenne (Foto: Drew Stone, purdue.edu) |
West Lafayette (pte002/24.02.2025/06:05)
Moskitos haben zwar keine Ohren, können aber trotzdem extrem leise Geräusche voneinander unterscheiden. Das gelingt ihnen durch die Analyse der Schallwellen, die sie mit ihren sensiblen Antennen empfangen. Diese Antennen haben Pablo Zavattieri und Ximena Bernal von der Purdue University jetzt nachgebaut.
Fremdgeräusche kein Hindernis
Der Nachbau ist zwar eine technische Meisterleistung, weil die Antennen extrem filigran sind. Doch könnten diese die Suche nach Vermissten nach Umweltkatastrophen wie Erdbeben unterstützen. "Wir haben herausgefunden, dass die architektonischen Merkmale der Mückenantennen eine art- und geschlechtsspezifische akustische Objekterkennung ermöglichen, selbst inmitten von Fremdgeräuschen wie den eigenen Flügelschlägen", so Dokorandin Phani Saketh Dasika.
Die Ergebnisse der Forscher deuten auch darauf hin, dass die Antennen von Mücken in der Lage sind, ein breiteres Frequenzspektrum zu erfassen als bisher angenommen, auch wenn nicht alle davon aktiv genutzt werden. "Durch die Modellierung und Gegenüberstellung der Reaktion der Antennen von Mückenarten, die Schall für verschiedene Zwecke nutzen, wie das Hören von Artgenossen oder das Belauschen von Fröschen, konnten wir Merkmale herausarbeiten, die die Hörempfindlichkeit und die Abstimmung modulieren. Das Verständnis der Funktionsweise dieser Strukturen ist der erste Schritt zur Entwicklung akustischer Sensoren, die von den empfindlichen Antennen der Moskitos inspiriert sind", sagt Bernal.
Vermisste lassen sich lokalisieren
In Krisenzeiten, wie bei Erdbeben oder anderen Katastrophen, lassen sich die neuen Sensoren nutzen und sind laut den Experten "von unschätzbarem Wert", da sie schwache Geräusche von Vermissten erkennen und die Retter zu ihnen führen können. Auch seien diese in der Lage, die leisen Hilferufe unter vielen anderen Fremdgeräuschen zu erkennen. Beim Einsatz von mehreren dieser Sensoren lasse sich sogar der Ort, von dem sie kommen, präzise ermitteln.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |