pte20230210023 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Kalte Progression beschert Berlin 9,3 Mrd. Euro

Inflationsgetriebene Entwicklung hat deutsche Steuerzahlende 2022 mit 10,9 Mrd. Euro belastet


Steuerrechnung: Kalte Progression belastet Arbeitnehmer in Deutschland (Foto: pixabay.com, Bru-nO)
Steuerrechnung: Kalte Progression belastet Arbeitnehmer in Deutschland (Foto: pixabay.com, Bru-nO)

München (pte023/10.02.2023/13:00)

Die inflationsgetriebene kalte Progression hat die Steuerzahlenden 2022 mit 10,9 Mrd. Euro belastet, wie eine aktuelle Auswertung des ifo Instituts zeigt. Aufgrund der damit verbundenen geringeren steuerlichen Beschäftigungsanreize blieben dem Staat so Mehreinnahmen von 9,3 Mrd. Euro durch die kalte Progression.

325 Euro pro Haushalt

"Für 2023 gleicht das neue Inflationsausgleichsgesetz die Steuerbelastung der Haushalte durch die kalte Progression nahezu aus, kompensiert aber nicht die verbleibende Steuerbelastung durch die Inflation des Vorjahres 2022", sagt ifo-Präsident Clemens Fuest.

Die zusätzliche Steuerlast haben vor allem die Mittelschicht und höhere Einkommen getragen. Ohne Ausgleich kostete die kalte Progression die Privathaushalte 2022 im Schnitt knapp 325 Euro. Das entspricht 0,7 Prozent ihres verfügbaren Jahreseinkommens.

Teure neue Steuerklasse

Die obersten zehn Prozent der Einkommen zahlten fast 1.000 Euro mehr Einkommenssteuern. Das entspricht in etwa 0,9 Prozent ihres Jahreseinkommens. Die obere Mittelschicht mit rund 60.000 Euro Jahreseinkommen trugen im Verhältnis zum durchschnittlichen Jahreseinkommen die höchste Last.

Bei der sogenannten "kalten Progression" rutschen die Steuerzahlenden in einen höheren Steuertarif - allerdings nur, weil ihr nominales Einkommen gestiegen ist, das die Inflation ausgleicht. Dies führt zu mehr Steuern, aber real weniger Geld im Portemonnaie.

(Ende)
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