pte20250318002 in Forschung

KI-Chatbots helfen bei psychischen Problemen

Antworten basieren laut der University of New South Wales auf kognitiver Verhaltenstherapie


Interaktion mit Chatbot: KI kann bei psychischen Problemen helfen (Bild: unsw.edu.au)
Interaktion mit Chatbot: KI kann bei psychischen Problemen helfen (Bild: unsw.edu.au)

Sydney (pte002/18.03.2025/06:00)

Online-KI-Assistenten wie ChatGPT, CoPilot und Gemini eignen sich laut Jill Newby von der University of New South Wales (UNSW) in gewissem Maße als Psychotherapeuten. Ihre psychologische Beratung ähnele "überraschend stark" den Strategien, die von echten Therapeuten zu erwarten sei. "Jede Konversation ist eine einzigartige Interaktion mit einem KI-System, das viel kontextbezogener und personalisierter ist - es kann sich sogar an frühere Konversationen erinnern." So könnten Nutzer persönliche Herausforderungen und psychische Probleme schnell angehen.

KI-Hilfe sofort und günstig

"In der realen Welt kann eine Therapie unerschwinglich teuer, für Menschen, die auf dem Land leben, schwer zu erreichen sein oder sich schlecht in den Zeitplan eines Betroffenen einfügen lassen. Oder noch schlimmer: Es kann Wochen oder Monate dauern, bis ein Termin bei einem Therapeuten frei wird. Ein Gespräch mit einem KI-System ist dagegen sofort zu haben, günstig oder sogar kostenlos und bequem", urteilt Newby.

Selbst ChatGPT sagt, dass der angebotene Rat kein Ersatz für den eines ausgebildeten Therapeuten ist, und oft wird bei der Bereitstellung einer Liste von Vorschlägen und Strategien zur Bewältigung persönlicher Probleme der Hinweis "Sprechen Sie mit einem Psychologen" gegeben.

Newby will die Beratung durch KI-Assistenten verbessern. Sie befürwortet bereits webbasierte Ressourcen zur Behandlung von Depressionen. "Wir wollen uns mit dem Einsatz von KI befassen und untersuchen, wie sie die Behandlung von Depressionen besser personalisieren kann. Ich interessiere mich auch dafür, wie KI-Tools von Psychologen in ihrer Praxis eingesetzt werden können", so die UNSW-Fachfrau.

Viele vernünftige Vorschläge

Aus Neugier hat Newby die Antworten von ChatGPT auf häufige psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände getestet. "Ich habe ihm Fragen gestellt wie: Was soll ich tun, wenn ich in dieser Situation Angst habe? Welche Strategien gibt es, die mir helfen können, damit umzugehen? Um ganz ehrlich zu sein, habe ich festgestellt, dass die Vorschläge solide und die Ideen vernünftig waren."

Nach ihrem Verständnis der verfügbaren KI-Tools basieren die Ratschläge der Chatbots auf der kognitiven Verhaltenstherapie. Dies ist eine praktische, auf Fähigkeiten basierende Behandlung, die Menschen Werkzeuge an die Hand gibt, mit denen sie ihre Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen besser in den Griff bekommen können.

Newby warnt allerdings davor, sich voll und ganz auf KI-Bots bei psychischen Problemen und deren Lösung zu verlassen. "ChatGPT kann subtile emotionale Hinweise übersehen oder Ratschläge übergeneralisieren. KI kann keine professionelle psychische Beurteilung oder Diagnose ersetzen", unterstreicht die Psychologin abschließend.

(Ende)
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