pte20250110004 Unternehmen/Wirtschaft, Medizin/Wellness

KI erkennt depressive Manager künftig leichter

Intelligente Software gewinnt diese Art von Erkenntnissen aus Tonfall bei Telefonkonferenzen


Depressiver Manager: an der Stimme erkennbar (Foto: Gioele Fazzeri, pixabay.com)
Depressiver Manager: an der Stimme erkennbar (Foto: Gioele Fazzeri, pixabay.com)

Bloomington (pte004/10.01.2025/06:15)

Führungskräfte mit Depressionen können ihren Zustand künftig nur noch schwer verbergen. Nargess Golshan von der Indiana University und ihr Team haben eine Software entwickelt, mit der sich aus dem Tonfall, den ein Manager bei einer Telefonkonferenz anschlägt, der Grad seiner Depression ermitteln lässt.

Gemütslage oft verborgen

Mithilfe von Modellen des maschinellen Lernens analysiert der Algorithmus stimmliche Akustikmerkmale aus Aufzeichnungen von Telefonkonferenzen. Dieser Ansatz, den Golshan im "Journal of Accounting Research" vorstellt, bietet Einblicke in ein Problem der psychischen Gesundheit. Denn Führungskräfte arbeiten oft unter hohem Druck, womit die Gemütslage zumeist verborgen bleibt.

Die Forscher haben untersucht, wie Depressionen bei CEOs mit Karriereergebnissen, Vergütung und Anreizen zusammenhängen. Demnach erhalten CEOs mit einem höheren Grad an Depressionen tendenziell höhere Vergütungen - und ein größerer Teil ihrer Vergütung ist an die Leistung gekoppelt. Darüber hinaus ist Depression mit einer stärkeren Sensibilität von CEO-Abgängen verbunden, wenn deren Leistung zeitweise zu wünschen übrig lässt.

264 Mio. Menschen betroffen

CEOs mit Depressionen sind zudem sensibel, wenn sie kritisiert werden. Andererseits reagieren sie eher stoisch auf Lob für gute Leistungen. "Angesichts der weiten Verbreitung von Depressionen unter Führungskräften sind weitere Studien nötig, um die Faktoren zu verstehen, die das verursachen, wie sich Depressionen auf Geschäftsentscheidungen auswirken und welche Strategien es für den Umgang mit Depressionen in Führungspositionen gibt", so Golshan.

Depressionen sind ein weitverbreitetes Leiden, das sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft tiefgreifende Folgen hat. Laut der WHO leiden weltweit mehr als 264 Mio. Menschen an Depressionen, was zu erheblichen direkten Kosten für die medizinische Versorgung und indirekten Kosten für die verringerte wirtschaftliche Aktivität führt. Bei Punkt zwei könnten Führungskräfte überdurchschnittlich beteiligt sein.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|