KI-Wärmebild-Cam erkennt chronische Wunden
Spezialisierte Behandlung für langsam heilende Beingeschwüre ist vier Wochen früher möglich
Wärmebilder einer Wunde, die nicht spontan heilt (Fotos: rmit.edu.au) |
Melbourne/Kelvin Grove (pte025/14.11.2022/13:59)
Die mobile Wärmebildkamera "ULRIvision TI160" von Zhejiang Ulirvision Technology erkennt schwer heilende Wunden frühzeitig. "Dies bedeutet, dass eine spezialisierte Behandlung für langsam heilende Beingeschwüre bis zu vier Wochen früher als bisher beginnen kann", sagt Dinesh Kumar von der der RMIT University. Er hat das Verfahren, das auf einer Bildauswertung mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) basiert, mit Kollegen am Bolton Clarke Research Institute umgesetzt.
Für Hausbesuche nutzbar
Wärmebildtechnik war schon früher in Betracht gezogen worden, um chronische Wunden im Frühstadium zu erkennen. Doch erst der KI-Ansatz brachte den Erfolg. "Unser Ergebnis, das chronische Beinwunden bereits während der ersten Untersuchung identifiziert, ist eine Weltneuheit", sagt Kumar. Gedacht sei die Kamera für Hausbesuche. "Unsere Innovation reagiert nicht auf Änderungen der Umgebungstemperatur und des Lichts", so Kumars Kollege Quoc Cuong Ngo vom RMIT.
Daher könnten es Krankenschwestern während ihrer regelmäßigen Besuche bei den Menschen zu Hause zu verwenden. Es sei sogar in den Tropen einsetzbar. Die neue Methode liefert Infos über die räumliche Wärmeverteilung in einer Wunde und sagt mit einer Genauigkeit von 78 Prozent voraus, ob Beingeschwüre ohne spezielle Behandlung innerhalb von zwölf Wochen heilen würden. Wunden verändern sich signifikant, während sie heilen - oder das eben nicht tun. Höhere Temperaturen signalisieren Entzündungen oder Infektionen, während niedrigere Temperaturen einen langsameren Heilungsprozess aufgrund von Sauerstoffmangel in der Region anzeigen.
Datenberg von 56 Patienten
Das neue Diagnoseverfahren basiert auf Wärmebildern, die von 56 Patienten mit venösen Beingeschwüren gesammelt wurden, die bei schlechter Venenfunktion auftreten. Der derzeitige Goldstandard-Ansatz zur Behandlung erfordert eine Kontrolle der Wundgröße alle vier Wochen. Dazu muss sie freigelegt werden, was sie erneut reizen kann. Zudem reduziert die berührungslose Diagnose zusätzliche Infektionen. Bisher werden die Wärmebilder auf Laptops ausgewertet. Im nächsten Schritt wird eine App für Smartphones entwickelt, die diese Aufgabe übernimmt.
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