pte20241004007 Medizin/Wellness, Handel/Dienstleistungen

Kleinkinder essen zu viel Hochverarbeitetes

Aromatisierte Joghurts und Vollkorn-Frühstückscerealien prägen die Ernährungsgewohnheiten


Frühstückscerealien: Darin ist oft viel zu viel Zucker enthalten (Foto: pixabay.com, Aline Ponce)
Frühstückscerealien: Darin ist oft viel zu viel Zucker enthalten (Foto: pixabay.com, Aline Ponce)

London (pte007/04.10.2024/10:30)

Bei Kleinkindern in Großbritannien entfällt mit 47 Prozent fast die Hälfte der aufgenommenen Kalorien auf hochverarbeitete Lebensmitttel. Laut einer neuen Studie des University College London steigt dieser Prozentsatz mit sieben Jahren auf 59 Prozent. Die Forscher haben die Daten von 2.591 Kindern ausgewertet, deren Eltern drei Tage lang aufgezeichnet haben, was ihre Kinder aßen und tranken. Die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt 21 Monate alt.

Zu den häufigsten hochverarbeiteten Lebensmitteln gehörten aromatisierte Joghurts und Vollkorn-Frühstückscerealien - also Produkte, die normalerweise als gesund angesehen werden. Mit sieben Jahren waren süße Cerealien, Weißbrot und verschiedene Arten von Pudding am weitesten verbreitet. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Rana Conway sind hochverarbeitete Lebensmittel für die Gesundheit gar nicht so schlecht. Auch machten die Kinder einen durchaus gesunden Eindruck.

Zuviel Zucker und Salz

Manche Vollkorncerealien und aromatisierte Joghurts verfügen jedoch, so die Expertin, über hohe Werte an hinzugefügtem Zucker und Salz. So nehmen Kleinkinder, die mehr hochverarbeitete Lebensmittel essen, auch mehr von diesen Zutaten zu sich, heißt es. "Das ist besorgniserregend, weil Kleinkinder insgesamt mehr hinzugefügten Zucker und zugesetztes Salz zu sich nehmen, als empfohlen wird", weiß Conway.

Zudem führe eine Ernährung mit vielen hochverarbeiteten Lebensmitteln weniger wahrscheinlich dazu, dass sich Kinder an den natürlichen Geschmack von Vollwertkost gewöhnen. In der Folge fehlt dann laut dem wissenschaftlichen Artikel im Fachmagazin "European Journal of Nutrition" im späteren Leben auch eher die Motivation für eine gesunde Ernährung.

Empfehlungen überschritten

Die Forscher haben die Daten der "Gemini-Studie" analysiert und teilten die konsumierten Lebensmittel und Getränke mittels der "NOVA-Klassifikation" in vier Gruppen auf. Sie reichten von nicht oder nur minimal verarbeiteten Lebensmitteln wie Eiern zu hochverarbeiteten Lebensmitteln wie Cerealien oder Wurst. Hochverarbeitete Lebensmittel werden typischerweise industriell hergestellt und enthalten Bestandteile, die beim Kochen nicht oder nur selten eingesetzt werden. Dazu gehören Emulgatoren, Farbstoffe und Süßstoffe.

Die Kleinkinder wurden ebenfalls, entsprechend ihrem Konsum an hochverarbeiteten Lebensmitteln, in fünf Gruppen aufgeteilt. 28 Prozent hochverarbeitete Lebensmittel war der niedrigste festgestellte Wert. Der höchste Anteil an hochverarbeiteten Lebensmitteln lag bei 69 Prozent. Die Ernährung mit 21 Monaten sagte auch die Aufnahme an hochverarbeiteten Lebensmitteln mit sieben Jahren voraus. Kleinkinder, die die meisten derartigen Lebensmittel zu sich nahmen, waren auch mit sieben Jahren 9,4 Mal so wahrscheinlich in der Gruppe mit den meisten hochverarbeiteten Lebensmitteln. Bei allen fünf Kindergruppen wurden die Empfehlungen der britischen Regierung hinsichtlich des Konsums von Zucker überschritten.

(Ende)
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