pte20250314004 in Forschung

Klimaanlagen sollen Stromnetz stabilisieren

Experten der University of Michigan schaffen Ausgleich für volatilen Wind- und Solarstrom


Klimaanlagen: Sie können das Stromnetz erheblich stabilisieren (Foto: StockSnap, pixabay.com)
Klimaanlagen: Sie können das Stromnetz erheblich stabilisieren (Foto: StockSnap, pixabay.com)

Ann Arbor/Austin (pte004/14.03.2025/06:15)

Forscher der University of Michigan nutzen Klimaanlagen zur Stabilisierung der Stromnetze. Werden sie bevorzugt dann eingeschaltet, wenn bei hoher Sonneneinstrahlung und starkem Wind viel Strom ins Netz fließt, sollen sie laufen. Ansonsten sollen sie Pause machen. Denn selbst nach Stunden ohne Klimaanlage können Innentemperaturen noch gut erträglich sein, so UM-Experte Johanna Mathieu.

Immense Kosteneinsparungen

Positive Folge einer solchen Politik wäre eine optimale Nutzung des Stromangebots aus volatilen erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne. Zudem müssten die Stromnetze weniger stark ausgebaut werden, was Milliardenbeträge einsparen würde. Mathieu und ihre Kollegen haben das in einer Studie für Austin durchgerechnet. Bisher wurden die meisten Verfahren zum Stabilisieren des Stromnetzes mit flexibel eingesetzten Verbrauchern nur in Simulationen getestet.

Um die Idee in der Praxis zu testen, hat sich das UM-Team mit Pecan Street Inc. zusammengetan, das im Bereich Datenerfassung und Produkttests für Entwicklung und Einsatz innovativer Klima- und Naturschutzlösungen tätig ist, um Hausbesitzer in Austin für die Teilnahme an der Studie zu gewinnen. 100 Haushalte machten mit. Die Hochschulforscher installierten an den dortigen Klimaanlagen Steuergeräte, die zentral via Internet bedient werden konnten.

Smartes Ein- und Ausschalten

Je nach Stromangebot wurden die Anlagen ein- oder ausgeschaltet. Komforteinbußen gab es nicht, da die Hausbesitzer die Möglichkeit hatten, die Anlagen auch dann zu starten, wenn die Forscher sie ausgeschaltet hatten. Doch diese Möglichkeit nahmen die Hausbesitzer fast nie in Anspruch, weil die Temperaturen maximal um 1,6 Grad vom Optimum abwichen. Auf der anderen Seite mussten bei Strommangel im Netz weniger Reservekraftwerke einspringen, die in der Regel mit fossilen Brennstoffen laufen.

(Ende)
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