pts20240816017 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Kostendämpfungspaket 2: Gesundheitskommission des Nationalrats nimmt wichtige Korrekturen vor


Dossier zum Kostendämpfungspaket 2. Grafik: Interpharma
Dossier zum Kostendämpfungspaket 2. Grafik: Interpharma

Basel (pts017/16.08.2024/17:35)

Interpharma begrüsst die heutigen Entscheide der nationalrätlichen Gesundheitskommission zum Kostendämpfungspaket 2. Die Kommission bringt gewisse Korrekturen an und ist gewillt, den schlechter werdenden Zugang von Patientinnen und Patienten zu innovativen Arzneimitteln nicht zusätzlich zu schwächen. Es braucht aber weitere Verbesserungen im Plenum.

Die nationalrätliche Gesundheitskommission (SGK-N) hat sich erneut mit dem zweiten Kostendämpfungspaket des Bundesrates (KP2) befasst. Nachdem es zuletzt sowohl der National- als auch der Ständerat mehrmals verpasst hatten, den Zugang zu Arzneimitteln für alle Patientinnen und Patienten in der Schweiz zu verbessern, hat die SGK-N heute in gewissen Punkten nachgebessert. Das ist umso wichtiger, weil verschiedene aktuelle Studien zeigen[1][2], dass die Versorgung mit innovativen Medikamenten in der Schweiz zunehmend bedroht ist.

Dazu René Buholzer, CEO von Interpharma:

«Die forschende Pharmaindustrie trägt auch in dieser Vorlage zur Kostendämpfung bei. Diese darf aber nicht auf dem Buckel der Patientinnen und Patienten sowie auf Kosten der Planungssicherheit erfolgen. Der Entscheid der SGK-N verbessert die Chancen, dass die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit innovativen Medikamenten in der Schweiz nicht weiter geschwächt wird.»

Das BAG ist nun gefordert

Konkret begrüsst Interpharma, dass die Kommission ihre Position bei der differenzierten WZW-Überprüfung mit einer klaren Mehrheit präzisiert hat. Sie gibt damit der Verwaltung klare Spielregeln und der Industrie mehr Planungssicherheit.

Wohlwollend nimmt Interpharma zur Kenntnis, dass die Kommission einstimmig die Beratung sogenannter Kostenfolgemodelle aus Gesamtsicht beraten will und die Ergebnisse aus der vom BAG geführten Arbeitsgruppe zur Gesamtmodernisierung des Preisbildungssystems für Medikamente abwartet. Sie beweist damit, dass sie ihre staatspolitische Verantwortung wahrnimmt. Interpharma hat hierzu bereits im Juni konkrete Vorschläge eingereicht und erwartet vom BAG, dass es diese wichtige Reform nun rasch und ernsthaft an die Hand nimmt– im Interesse aller Beteiligten und vor allem der Patientinnen und Patienten.

Interpharma kritisiert weiterhin die Position einer Mehrheit der SGK-N bezüglich Semi-Vertraulichkeit bei Preismodellen sowie beim Zugang zu verschreibungspflichtigen Medikamenten ab «Tag 0»: In beiden Fällen wurden die letzten Entscheide nicht korrigiert, was zu einer weiteren Verschlechterung führen wird. Hier muss das Nationalratsplenum der Kommissionsminderheit folgen, wenn es den raschen Zugang für Patientinnen und Patienten wirklich verbessern und Kosten dämpfen will.

[1]Medienmitteilung - Medikamentenversorgung gefährdet: Schweizer Markt verliert an Attraktivität - Interpharma

[2]Medienmitteilung: Verfügbarkeit von Medikamenten: Die Schweiz verliert an Boden - Interpharma

(Ende)
Aussender: Interpharma
Ansprechpartner: Georg Därendinger
Tel.: +41 61 264 34 00
E-Mail: georg.daerendinger@interpharma.ch
Website: www.interpharma.ch
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