Künstliche Peptide verhindern Proteinklumpen
Studie der Technischen Universität München belegt Wirksamkeit bei Alzheimer und Typ-2-Diabetes
Alte Frau: Alzheimer zerstört allmählich das Gedächtnis (Foto: pixabay.com, pasja1000) |
München (pte023/09.11.2022/11:30)
Bei Alzheimer steht der Abbau von Gehirnzellen mit der Bildung von giftigen Proteinaggregaten und Ablagerungen, die als Amyloid-Plaques bekannt sind, in Zusammenhang. Ähnliche Prozesse spielen auch bei Typ-2-Diabetes eine wichtige Rolle. Ein Forscher-Team unter der Leitung der Technischen Universität München hat jetzt "Mini-Proteine", sogenannte Peptide, entwickelt, die die Proteine, die Amyloide bilden, binden und ihre Aggregation in zytotoxische Amyloide verhindern können.
Hochwirksame Inhibitoren
Frühere Studien haben gezeigt, dass bestimmte Wechselwirkungen zwischen amyloidogenen Proteinen beider Krankheiten die Ansammlung von Amyloiden drastisch beschleunigen. Diese Forschungsergebnisse könnten erklären, warum Patienten, die an einer der beiden Krankheiten leiden, auch über ein erhöhtes Risiko bei der anderen Krankheit verfügen. Jetzt entwickeln die Forscher synthetische Peptide, die bei Alzheimer und Typ-2-Diabetes als wirksame Inhibitoren einer Amyloid-Aggregation fungieren könnten.
Laut Forschungsleiterin Aphrodite Kapurniotu können die entwickelten Peptide die amyloidogenen Proteine binden, die mit beiden Krankheiten in Verbindung stehen und so sowohl die Aggregation der zytotoxischen Amyloide als auch die Amyloid-Interaktionen unterdrücken. Die gemischten Aggregate, die durch die Interaktionen der von den Experten hergestellten Peptide mit den amyloidogenen Proteinen entstanden sind, haben große Ähnlichkeit mit den schädlichen Amyloid-Aggregaten. Sie verfügen jedoch über keine zytotoxischen Auswirkungen und werden vielmehr von den phagozytischen Immunzellen effizienter aufgenommen als Amyloid-Aggregate.
Neue Ablagerungen ungiftig
Zahlreiche Zell- und neurodegenerative Erkrankungen stehen mit der Bildung von giftigen Proteinansammlungen in Verbindung, die einen Zelltod verursachen. Bekannte Vertreter dieser Krankheiten sind Alzheimer und Typ-2-Diabetes. Weltweit sind davon mehr als 50 Mio. respektive 400 Mio. Patienten betroffen. Die Anzahl der Erkrankungen nimmt mit dem zunehmenden Alter der Bevölkerung ständig zu. Beide Krankheiten sind derzeit nicht heilbar. Die Forschungsergebnisse wurden in "Nature Communications" veröffentlicht.
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