pte20230817003 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Lampenschirme zerstören Gift in der Luft

Vorerst funktioniert das Verfahren laut Yonsei-Universität nur bei starker Wärmeentwicklung


Testlampe mit einem katalysatorbeschichteten Schirm (Foto: Minhyung Lee)
Testlampe mit einem katalysatorbeschichteten Schirm (Foto: Minhyung Lee)

Seoul (pte003/17.08.2023/06:05)

Mit speziell beschichteten Lampenschirmen zerstören Forscher der Yonsei-Universität Schadstoffe in der Luft geschlossener Räume. Forschungsleiter Hyoung-il Kim und sein Doktorand Minhyung Lee haben es auf flüchtige organische Verbindungen (VOCs) abgesehen. Dazu gehören Acetaldehyd, das beim Abbau von Alkohol frei wird, und Formaldehyd, das von Farben, Reinigungsmitteln, Lufterfrischern, Kunststoffen, Möbeln, Kochen und anderen Quellen exprimiert wird.

Spuren des Edelmetalls Platin

Vorerst funktioniert das Verfahren nur dann, wenn in den derart behüteten Lampen konventionelle Glüh- oder Halogenbirnen brennen, die allerdings aus Umweltschutzgründen keine Zukunft haben. Doch ein Verfahren, das auch mit den weitaus kühleren Leuchtdioden (LED) funktioniert, ist in der Entwicklung. LED haben bereits die Stromfresser Glüh- und Halogenbirnen je nach Region teilweise oder weitgehend abgelöst.

Die jetzige Mixtur für die Beschichtung besteht aus Titandioxid und Spuren des Edelmetalls Platin. Sie wirkt als Thermokatalysator, wird also durch Wärme aktiviert, sodass VOCs in ungefährliche Substanzen zerlegt werden. Glühlampen wandeln den durch den Faden fließenden Strom zu 95 Prozent, Halogenlampen zu 90 Prozent in Wärme um. Die geringe Wärme von LED-Birnen reicht zur Aktivierung des Katalysators nicht aus.

Endziel ist ein Hybridkatalysator

Die Forscher haben die Innenseite eines Aluminium-Lampenschirms mit dem Katalysator beschichtet und eine 100-Watt-Halogenbirne eingeschraubt. Die Anordnung platzierten sie in einer abgeschlossenen Testkammer, deren Luft Acetaldehyd enthielt. Durch das Einschalten der Lampe wurde der Schirm auf Temperaturen von bis zu 120 Grad erhitzt. Schon bei niedrigeren Temperaturen zersetzte sich der Schadstoff, der Krebs auslösen kann.

Zunächst bildete sich Essigsäure, die in Ameisensäure und schließlich in CO2 und Wasser umgewandelt wurde. Beide Säuren sind mild und die Menge des freigesetzten Kohlendioxids ist harmlos, stellt Kim fest. Die Forscher fanden auch heraus, dass Formaldehyd unter den gleichen Bedingungen zersetzt wird.

Jetzt entwickelt das Team Photokatalysatoren, die durch nah-ultraviolettes Licht aktiviert werden, das LED-Birnen emittieren. "Unser ultimatives Ziel ist es, einen Hybridkatalysator zu entwickeln, der das gesamte Spektrum von Lichtquellen nutzen kann, einschließlich UV- und sichtbarem Licht sowie Abwärme", sagt Kim.

(Ende)
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