Lesen verbessert Leistung des Gehirns stark
Trotzdem verzichten laut einer neuen Studie der Universität Lund immer mehr Menschen darauf
Lesender Junge: Vor allem Jüngere verzichten zunehmend auf Lektüre (Foto: StockSnap, pixabay.com) |
Lund/London (pte003/19.12.2024/06:10)
Lesen zum Vergnügen stärkt die Leistungsfähigkeit des Gehirns, wie eine Studie von Mikael Roll von der Universität Lund zeigt. "Durch die Analyse von Open-Source-Daten von mehr als 1.000 Teilnehmern fand ich heraus, dass Menschen mit unterschiedlichen Lesefähigkeiten auch unterschiedliche Gehirnstrukturen haben", so der Sprachwissenschaftler. Insbesondere zwei Schlüsselregionen in der linken Gehirnhälfte, die für die Sprachverarbeitung unerlässlich sind, zeigten bei geübten Lesern einzigartige Merkmale.
Besseres Wortverständnis
Der linke Temporapol, ein Teil des Temporallappens, hilft dabei, verschiedene Arten von Infos zu verknüpfen und zu kategorisieren. Um die Bedeutung eines Wortes wie Bein zu erfassen, verknüpft diese Gehirnregion die visuellen, sensorischen und motorischen Infos, die vermitteln, wie Beine aussehen, sich anfühlen und bewegen. Die andere ist der obere Schläfenlappen, der bei Menschen, die lesen, links größer ist als rechts. Das erleichtert das Verständnis von Wörtern und damit das Lesen.
"Schließlich lohnt es sich zu überlegen, was mit uns als Spezies passieren könnte, wenn Fähigkeiten wie das Lesen aussterben würden. Unsere Fähigkeit, die Welt um uns herum zu interpretieren und die Gedanken anderer zu verstehen, würde sicherlich abnehmen. Mit anderen Worten: Der gemütliche Moment mit einem Buch im Sessel ist nicht nur etwas Persönliches, er ist ein Dienst an der Menschheit", so Roll.
Jeder Zweite liest unregelmäßig
Damit ist es allerdings nicht mehr so weit her. Heutzutage lesen immer weniger Menschen zum Vergnügen. Laut einer Studie von The Reading Agency, die Menschen zum Lesen bringen will, geben 50 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich an, nicht regelmäßig zu lesen. 2015 waren es noch 42 Prozent. Unter jungen Menschen ist die Leseabstinenz noch größer. Fast jeder Vierte zwischen 16 bis 24 Jahren hat nie regelmäßig gelesen. In anderen Ländern sieht es ähnlich aus.
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