pte20250325003 in Forschung

Mais und Holz sind das bessere Waschmittel

Projekt der Tianjin University of Science and Technology schließt Negativfolgen für Umwelt aus


Mais: Er enthält einen effektiven Waschmittelzusatz (Foto: Frauke Riether, pixabay.com)
Mais: Er enthält einen effektiven Waschmittelzusatz (Foto: Frauke Riether, pixabay.com)

Tianjin (pte003/25.03.2025/06:10)

Wasch- und Spülmittel der Zukunft basieren nicht mehr auf Chemikalien, die die Umwelt beeinträchtigen, sondern auf natürlichen Rohstoffen, wie Forscher der Tianjin University of Science and Technology sagen. Sie haben Cellulose-Nanofasern aus Holz mit dem Zein-Protein aus Mais kombiniert, um eine hochwirksame Emulsion zu erzeugen. Zein-Proteine sind Speicher in einem Organismus, in diesem Fall Maiskörnern, die quasi als Vorratskammer dienen, aus der sich der Organismus ernährt.

Nanopartikel mit zwei Seiten

Zellulose-Nanopartikel können Mischungen von wasserliebenden und wasserabstoßenden Molekülen, sogenannte Emulsionen, stabilisieren. Ein Beispiel ist Öl, das in Wasser verquirlt wird, sodass feine Öltröpfchen im Wasser schwimmen. Nanopartikel können verhindern, dass sich diese beiden Fraktionen wieder trennen. Das Phänomen hat der britische Chemiker Percival Pickering 1907 entdeckt und es ist nach ihm benannt worden. Das Zein-Protein verstärkt diesen Pickering-Effekt.

Der Papiertechniker Pengtao Liu und seine Kollegen, die die Emulsion entwickelt haben, haben die Reinigungskraft des Cellulose/Zein-Waschmittels an Baumwollstoffen und Geschirr ausgiebig getestet. Als Verschmutzung wählten sie Tinte, Chiliöl und Tomatenmark und verglichen die Leistung ihres neuen Waschmittels mit Waschpulver und handelsüblichen Spülmittel-Lösungen.

Naturprodukt hochkonzentriert

Das Zellulose-/Zein-Waschmittel war bei einprozentiger Verdünnung in Wasser bei der Reinigung des Baumwolltuchs etwas weniger wirksam als eine ebenso schwach konzentrierte Waschpulverlösung. Bei einer Konzentration von fünf Prozent war das Produkt der Forscher jedoch bei der Reinigung wirksamer als die einprozentige Waschpulverlösung.

Die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass das Zellulose-/Zein-Waschmittel nach dem Spülen keine Rückstände auf dem Baumwollstoff hinterlässt. Dies deute darauf hin, dass das natürliche Waschmittel den Stoff nicht schädigt, so die Entwickler. Sodann testeten die Experten die Fähigkeit ihres Reinigungsmittels, Chiliölflecken von Tellern aus Keramik, rostfreiem Stahl, Glas und Kunststoff zu entfernen.

Auch hier reinigte das Zellulose-/Zein-Waschmittel fast genauso gut wie das handelsübliche Spülmittel bei gleicher Verdünnung. Bei einer Konzentration von fünf Prozent war ihr Produkt überlegen. Auf den Edelstahlplatten entfernte eine fünfprozentige Lösung aus Zellulose/Zein beispielsweise 92 Prozent des Flecks, verglichen mit 87 Prozent bei einer einprozentigen Lösung mit handelsüblichem Spülmittel.

(Ende)
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