pte20231220001 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

Mikrowellen sollen künftig Pestizide ablösen

Korea Electrotechnology Research Institute: Schädlinge werden durch Hitze statt Gift vernichtet


Weizenfeld: Mikrowellen sollen für gute Ernteerträge sorgen (Foto: Pexels, pixabay.com)
Weizenfeld: Mikrowellen sollen für gute Ernteerträge sorgen (Foto: Pexels, pixabay.com)

Changwon-si (pte001/20.12.2023/06:00)

Mit Mikrowellen statt Pestiziden wollen Forscher um Sunshin Jung vom Korea Electrotechnology Research Institute (KERI) Ackerböden von Schädlingen befreien, die Ernten häufig reduzieren. Das Verfahren sollte allerdings mit Bedacht genutzt werden, denn es zerstört auch Mikroorganismen, die für Pflanzen wichtig sind.

Mikrowellenherd als Vorbild

Mit der KERI-Technologie dringen Mikrowellen tief in den Boden ein und erwärmen das darin enthaltene Wasser, so wie Speisen im Mikrowellenherd in der Küche erhitzt werden. Das macht den hitzeempfindlichen Mikroorganismen den Garaus. In Australien ist bereits eine solche Technik entwickelt worden, bei der die Mikrowellen höchstens zehn Zentimeter in den Boden eindringen. Das hilft zwar gegen Unkraut, gegen tiefer lebende Schädlinge jedoch nicht.

Jung ist es dagegen gelungen, die Mikrowellen bis in eine Tiefe von 30 Zentimetern wirken zu lassen. Mit seinem Team hat er Antennen entwickelt, die in den Boden gesteckt werden. Sie senden Mikrowellen aus, die sich gezielt ausbreiten. Dort, wo sich zwei oder mehr Wellen überlagern, wird es 60 bis 100 Grad warm - die Temperatur lässt sich durch Steuerung der Mikrowellenenergie regeln, je nach Bedarf.

"Wir haben uns die Wellennatur von Mikrowellen zunutze gemacht und sie so ausgerichtet, dass sie sich überlagern. Unsere Technologie wird einen großen Beitrag zur landwirtschaftlichen Produktivität und zum Einkommen der Landwirte leisten", ist sich Jung sicher. Ein auf Schädlingsbekämpfung spezialisiertes südkoreanisches Unternehmen ist Lizenznehmer der Technik und entwickelt sie weiter bis zur Serienreife.

Monokulturen machen Probleme

Durch Monokulturen verursachte Bodenkrankheiten sind für Landwirte ein großes Problem, da sie den Ernteertrag und die Qualität beeinträchtigen. Bodenkrankheiten können durch eine Reihe von Faktoren verursacht werden. Am häufigsten sind jedoch Bakterien, Pilze und Nematoden.

Üblicherweise werden Pestizide zur Bekämpfung der Schädlinge eingesetzt, doch das schadet dem landwirtschaftlichen Ökosystem, fördert Pestizidresistenz und hinterlässt giftige Rückstände. Alternativ könnte ein Acker auch für längere Zeit ungenutzt bleiben, damit sich der Boden erholt, doch das ist für die meisten Landwirte nicht bezahlbar.

(Ende)
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