pte20240703001 Kultur/Lifestyle, Medizin/Wellness

Multivitaminpräparate verlängern Leben nicht

Wissenschaftler der National Institutes of Health widerlegen eine weitverbreitete Annahme


Vitaminpillen: Diese Präparate verlängern das Leben doch nicht (Foto: Andrea, pixabay.com)
Vitaminpillen: Diese Präparate verlängern das Leben doch nicht (Foto: Andrea, pixabay.com)

Bethesda (pte001/03.07.2024/06:00)

Multivitaminpräparate verlängern nicht das Leben. Das haben Forscher der National Institutes of Health im Zuge einer Beobachtung von fast 400.000 Menschen über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten herausgefunden. Demnach besteht kein Zusammenhang zwischen der regelmäßigen Einnahme von Multivitaminen und einem geringeren Risiko, vorzeitig zu sterben.

Wirkung bisher umstritten

Viele Erwachsene in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern nehmen Multivitamine in der Hoffnung ein, ihre Gesundheit zu verbessern. Ob es hilft oder sogar schadet, ist bisher umstritten. Frühere Studien haben keine klaren Ergebnisse erbracht, möglicherweise, weil die Beobachtungszeiten zu kurz waren.

Um den Zusammenhang zwischen langfristiger regelmäßiger Einnahme von Multivitaminen und der Gesamtsterblichkeit sowie der Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs genauer zu untersuchen, haben die Forscher Daten aus drei großen, geografisch breit gefächerten prospektiven Studien mit 390.124 erwachsenen US-Bürgern untersucht. Die in die Analyse einbezogenen Teilnehmer litten weder an Krebs noch an anderen chronischen Krankheiten. Die Probanden waren zu Beginn der Studie zwischen 56,7 und 66 Jahre alt.

Verzerrungen vermieden

Da die Zahl der Probanden sehr groß war, die Nachbeobachtungszeit sehr lang und umfangreiche Infos über demografische Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit und Bildung sowie der Lebensstil berücksichtigt wurden, konnten die Forscher die Auswirkungen möglicher Verzerrungen abmildern, die die Ergebnisse anderer Studien beeinflusst haben könnten. Das Sterberisiko durch Multivitaminpräparate verringerte sich nicht. Auch bei der Sterblichkeit durch Krebs, Herzkrankheiten oder zerebrovaskuläre Erkrankungen gab es keine Unterschiede.

Die Forscher weisen darauf hin, dass es wichtig ist, die Einnahme von Multivitaminen und das Sterberisiko in verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu untersuchen, zum Beispiel bei Menschen mit nachgewiesenen Ernährungsdefiziten, sowie die möglichen Auswirkungen einer regelmäßigen Einnahme von Multivitaminen auf andere altersbedingte Gesundheitszustände.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|