Domain-Streit unterm Großglockner

Heiligenblut gegen Pichlers Glocknerhof

Klagenfurt (pte022/05.02.2000/16:58) In Heiligenblut ist ein Streit um die Internet-Adresse heiligenblut.at ausgebrochen, die mittlerweile ziemliche Kreise zieht. http://www.heiligenblut.at Wegen zahlreicher Beschwerden von Gästen hat die Tourismusgemeinde den Inhaber der Domain, Karl Pichler vom Hotel Glocknerhof, aufgefordert, die Adresse der Gemeinde zu überlassen. Pichler widersetzt sich allerdings mit dem Argument, er habe die Adresse als Erster schon 1998 angemeldet.

Die Gemeinde Heiligenblut ist bereits jetzt unter http://www.heiligenblut.com erreichbar. Ende Oktober 1999 forderte die Kommune den Hotelier jedoch per einstimmigen Beschluss auf, auch die Domain heiligenblut.at zu übergeben und argumentierte mit dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Dieses besagt, dass derjenige, der im geschäftlichen Verkehr Namen, Firmen oder besondere Untenehmensbezeichnungen in einer Weise benützt, die Verwechslungen hervorrufen können, auf Unterlassung und sogar Schadenersatz geklagt werden kann.

Der oberste Gerichtshof hat mittlerweile in einem Präzedenzfall in Krems ein entsprechendes Urteil gefällt: Dort hatte ein Gastwirt für sein Lokal in der Internet-Adresse den Ortsnamen gewählt. Den musste er daraufhin zurückgeben. Das will man auch in Heiligenblut, doch Pichler beharrt auf seinen Rechten als Erster und Platzhirsch. Pichler kann nämlich für seinen Glocknerhof die namensgleiche Internet-Adresse nicht verwenden. Denn http://www.glocknerhof.at wird vom Glocknerhof in Berg im Drautal genutzt. Der Glocknerhof im Oberdrautal war 1995 das erste österreichische Hotel im Internet. (Kleine)

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