Gutes Zeitungsdesign als Leser-Service

Ungarische Zeitungen des Vorarlberger Medienhauses erhalten neues Design von renommierten Zeitungsgestalter Rolf F.Rehe

Wien (pts044/25.10.2000/17:30) Der renommierte Zeitungsgestalter Rolf F. Rehe http://www.rehedesign.com hat den ungarischen Tageszeitungen Napló (Auflage 52.000), Észak Magyarország (55.000) und Kelet Magyország (60.000) ein neues Design gegeben: Die Zeitungen gehören dem Vorarlberger Medienhaus in Schwarzach, Österreich, das auch die Vorarlberger Nachrichten herausgibt. "Wie kein anderer versteht Rehe die positive Substanz einer Zeitung zu wahren, gleichzeitig aber die Potenziale modernen Designs voll auszuschöpfen. Bestehende Leser fühlen sich im Blatt weiter zu Hause, neue Leser können erfolgreich angesprochen werden," sagt Eugen A. Russ, Vorstandsvorsitzender des Vorarlberger Medienhauses.

Rehe hat schon die Vorarlberger Nachrichten (VN) neu gestaltet. "Vom erfolgreichem Konzept der Vorarlberger Nachrichten haben wir wichtige Elemente für unsere ungarischen Zeitungen übernommen", stellt Russ fest. Gleichwohl behalten alle Blätter ihre eigene Identität. "Man kann nicht das erfolgreiche Design einer Zeitung einer anderen überziehen", sagt Rehe, "doch wenn mehrere Zeitungen aus einem Verlag in geografisch anderen Vertriebsgebieten erscheinen, darf sich im visuellen Konzept durchaus eine Synergie ergeben."

"Weltweit findet immer mehr ein gegenseitiger Austausch im Zeitungsdesign statt. Die Amerikaner können von den Deutschen lernen, wie man fachmännisch mit Typografie umgeht. Deutsche Zeitungen brauchen etwas mehr von der Leichtigkeit und der visuellen Lebendigkeit, die so typisch für amerikanische Zeitungen ist." Rehe, der diese Feststellung während eines Vortrages auf dem Jahreskongress der Society for News Design (SND) Anfang September in Minneapolis (USA) machte, gehört zu den Mitbegründern dieser Organisation. In der globalen Berufsvereinigung haben sich an die 2.500 Zeitungsdesigner und Journalisten aus 50 Ländern zusammengeschlossen.

Auf dem Kongress wurden auch die Sieger des SND Wettbewerbs "World's Best Designed Newspapers", an dem 321 Zeitungen aus 29 Ländern teilnahmen, geehrt. Rehe war einer der fünf Juroren dieses Wettbewerbs, zu dessen Preisträgern neben der mexikanischen Zeitung Mural die beiden deutschen Zeitungen Die Zeit und Die Woche gehören. Erstmals in der 21-jährigen Geschichte des Wettbewerbs wurde keine nordamerikanische Zeitung ausgewählt.

"Dies bedeutet eine enorme Auszeichnung für die deutsche Presse, aber sie sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass neben einer Anzahl gut gestalteter Zeitungen die deutsche Presselandschaft im internationalen Vergleich noch immer schwach positioniert ist," bedauert Rehe. Er glaubt, dass eine der Hauptschwierigkeiten im deutschen Zeitungswesen darin besteht, dass man nur bei wenigen Blättern Designer in der täglichen Produktion einsetzt. Und wo dies geschieht, meint er, haben Designer oft nur eine Zulieferfunktion, anstatt dass man sie konstruktiv in der Zusammenarbeit mit den Redakteuren einsetzt. "Das Inhaltsangebot ist das Wichtigste. Durch die leserfreundliche Darbietung der Nachrichten wird aber der Gesamteindruck der Zeitung, und damit der Kaufreiz, wesentlich verbessert," betont Rehe.

Rolf F. Rehe unterhält Büros in Wien und in Naples, Florida. Er hat weltweit etwa 60 Zeitungen überarbeitet. Neben den Vorarlberger Nachrichten und der Presse in Wien gehören zu seinen neuesten Arbeiten das Offenburger Tageblatt, die Oberösterreichischen Nachrichten und die Tiroler Tageszeitung. Von 1972 bis 1981 war er Professor für Typografie an der Indiana University in Indianapolis (USA). Er hat zwei Bücher geschrieben ('Typografie und Design für Zeitungen' und 'Typografie: Wege zur besseren Lesbarkeit'), berät internationale Firmen und führt Seminare zum Thema durch.

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