Erstmalig Kollektivvertrag für IT-Angestellte
Regelung für 22.000 Arbeitnehmer im Bereich Dienstleistungen in der automatischen Datenverarbeitung und Informationstechnik
Wien (pte029/08.11.2000/13:02) Der Fachverband Unternehmensberatung und Informationstechnologie (UBIT) der Wirtschaftkammer Österreich http://www.ubdv.or.at/ und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) http://www.gpa.at/ haben heute, Mittwoch, den Abschluss eines Kollektivvertrages für die Angestellten in der automatischen Datenverarbeitung und Informationstechnik bekanntgegeben. Kernpunkte der Abmachung, die rund 22.000 Angestellte der 17.000 Mitglieder des Fachverbandes im IT-Bereich umfasst, sind ein Modell zur Arbeitszeitflexibilisierung und ein Gehaltsschema mit relativ hohen Einstiegsgehältern und vorgezogenen Gehaltssprüngen.
Die wöchentliche Normalarbeitszeit für IT-Angestellte beträgt demnach 38,5 Stunden, die auf 45 Stunden ausgedehnt werden kann. Dabei können innerhalb eines Durchrechnungszeitraumes von zwölf Monaten insgesamt 154 Mehrstunden auf einem Gleitzeitkonto angesammelt werden, über das Dienstgeber und Dienstnehmer bei Bedarf frei verfügen können. Bei Überschreiten des Gleitzeitkontos kann vom Dienstnehmer die Auszahlung verlangt werden. Innerhalb des Rahmens werden die in anderen Branchen meist variablen Überstundenzuschläge durch einen pauschalen Aufschlag von 65 Prozent ersetzt.
Die Mindestgehälter betragen in der Einstiegsstufe je nach Qualifikationsgrad 14.000 bis 37.000 Schilling. Bereits nach sieben Jahren wird die so genannte Erfahrungsstufe mit 20.500 bis 47.000 Schilling erreicht. Branchenspezifische Vorzeiten werden angerechnet. Dabei werden - regional unterschiedlich - Überzahlungen von 20 bis 30 Prozent erwartet. Weiters werden die Bereiche Wochenendarbeit, Rufbereitshaft sowie Reise- und Aufwandsentschädigungen geregelt.
Sowohl Wirtschaftskammer als auch GPA betonten die konstruktive Atmosphäre bei den fast zweijährigen Verhandlungen. Für den Berufsgruppenvorsitzenden im Fachverband Unternehmensberatung und Informationstechnologie, Paul Michal, ist vor allem die flexible Arbeitszeitregelung ein Schritt in die richtige Richtung. Hans Sallmutter, Vorsitzender der GPA, bezeichnete das Verhandlungergebnis als Meilenstein, der zeige, dass die Gewerkschaften auch in Zeiten der "New Economy" nicht obsolet geworden seien. Vor allem das Zurückdrängen des Senioritätsprinzips hätte Vorbildcharakter für andere Branchen.
Der Vertragstext kann auf der Website des Fachverbandes UBIT heruntergeladen werden. http://www.ubdv.or.at/richtlinien/downs/kvdvtk.pdf
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