Erste Studie zu Österreichs Wireless Application Industrie
Hohe Wertschöpfung und Arbeitsplatz-Boom bei jungen Firmen
Wien (pts025/26.11.2002/12:36) WA-Branche in Österreich entwickelte sich positiv durch starke Mobilfunk-betreiber: 50 Unternehmen für mobile Applikationen und Dienstleistungen beschäftigen mehr als 3.500 Mitarbeiter und erwirtschaften pro Jahr rund 70 Mio. EUR.
"Die Mobilfunkindustrie besteht aus mehr als nur der Summe der Netzbetreiber. Aus diesem Grund haben wir Booz|Allen|Hamilton gebeten, sich jene mobile Wirtschaftsbranche im Detail anzusehen, die in Österreich rund um die starke, erfolgreiche Mobilfunkbranche entstanden ist", erklärt Dipl.-Ing. Dr. Boris Nemsic, Generaldirektor mobilkom austria und COO Wireless Telekom Austria, die Beweggründe zur ersten WAI-Studie Österreichs.
WAI, die Wireless Application Industrie, besteht in Österreich aus insgesamt 50 Unternehmen, die einen Gesamtumsatz von mehr als 70 Mio. EUR pro Jahr erwirtschaften. Sie gelten neben den Errichtern von Infrastruktur als die wichtigsten Zulieferer der Mobilfunkbranche. "Die WAI-Player, die wir identifizierten, mussten lediglich einen Firmensitz im Inland haben. Hinsichtlich Alter oder Unternehmensgröße gab es keinerlei Einschränkungen. Content-Anbieter mussten allerdings im Wireless Bereich einen signifikanten Umsatzanteil erzielen", beschreibt Gregor Harter, Vice President von Booz|Allen|Hamilton, die Studienvoraussetzung. "Diese 50 Firmen arbeiten für vier unterschiedliche Wertschöpfungsstufen des Handybetreibers: Vorwiegend sind sie im Bereich Datenaufbereitung tätig. Ausgewogen vertreten sind Firmen, die sich der Realisierung von mobilen Businesslösungen widmen oder mobilen Content entwicken. Der vierte Sektor, Entwickler mobiler endkundenorientierter Applikationen, ist in Österreich noch recht unterentwickelt", gibt Harter einen ersten Einblick in den neuen Markt.
Spannend ist vor allem der Beitrag der WAI zur Arbeitsplatzsicherung: 3.500 Mitarbeiter sind in der Wireless-Branche Österreichs beschäftigt. "Während Großunternehmen mit Personalabbauten von rund 10% zu kämpfen haben, garantieren vor allem die kleinen WA-Unternehmen wachsende Mitarbeiterzahlen. Bei einer Firmengröße unter 100 Mitarbeitern steigt der Personalanteil um durchschnittlich sagenhafte 18%. Das ist in der Zeit der Stagnation bzw. des Wirtschaftsrückganges mehr als bedeutend", kennzeichnet Harter. Die Mitarbeiter von Wireless Application Unternehmen sind hochqualifiziert: Mehr als ein Drittel hat einen Universitätsabschluss, 88% Matura. Das Durchschnittsalter dieser Branche liegt bei 32 Jahren, nur 11% der Mitarbeiter sind älter als 40 Jahre.
Positive Erwartungshaltung
Das Sterben der Dot.com-Firmen, die für den Internet-Hype mitverantwortlich waren, hat die mobilen WA-Firmen kaum getroffen. 67% der Betriebe wurden innerhalb der letzten drei Jahre, also während der Zeit des Technologiebooms gegründet. Ihre Umsatzprognosen sind durch die aktuelle wirtschaftliche Situation zwar nach unten revidiert, aber dennoch sehr optimistisch: Für das laufende Geschäftsjahr und das Jahr 2003 erwarten WA-Firmen ein Umsatzplus von 63%.
WAI setzt auf UMTS
Für den UMTS-Markt werden von Seiten der WA-Unternehmen mobilkom austria die größten Erfolgschancen eingeräumt. Mit einer Benotung von 1,58 auf der Schulnotenskala gehen nahezu alle mobilen Applikationserzeuger davon aus, dass der Mobilfunkmarktführer die UMTS-Zukunft optimal meistern wird. "Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist es für mich höchst erfreulich, dass eine starke, erfolgreiche Mobilfunkbranche zu entsprechenden wirtschaftlichen Erfolgen der neu entstehenden Industriezweige führt. Wir zählen auf diese optimistischen jungen Firmen, die durch ihre Initiativen, ihre Kreativität und ihre Inhalte den Erfolg der Mobilfunkindustrie in GSM, GPRS und zukünftig auch UMTS mitbegründen", freut sich Nemsic.
Zusammenarbeit mobilkom austria mit WAI
mobilkom austria hat im ersten Halbjahr 2002 einen Pilotversuch für eine neue Form der Partnerschaft mit mobilen Spieleanbietern durchgeführt: Dabei wurde auf dem Portal A1.net eine "Game Zone" geschaffen, auf der WAIs innerhalb weniger Minuten ihr Spiel platzieren konnten. Durch Musterverträge und standardisierte Revenue Sharingmodelle konnten in kürzester Zeit zehn mobile Produzenten und 30 neue Spiele gewonnen werden. "Schnelligkeit und ein schlanker Prozessverlauf zwischen Anbieter und Betreiber werden in Zukunft darüber entscheiden, welches Mobilfunkunternehmen die besten Services anbieten kann. Beide Faktoren optimieren wir laufend", berichtet Dr. Hannes Ametsreiter, Vorstand mobilkom austria für Marketing, Vertrieb und Customer Services.
mobilkom austria hat zur Betreuung der Wireless Application Industrie den ersten österreichischen Application Partner Manager engagiert, der als Bindeglied zwischen beiden Branchen fungieren soll. "Mit einigen Anbietern wollen wir überdies exklusiv zusammenarbeiten. Wir übernehmen dafür das in der IT bekannte Modell der Zertifizierung und werden schon demnächst mit 'Certified Partnern' Anwendungen und Services vorstellen", gibt Ametsreiter einen Ausblick.
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