Gewerbeverein fordert rasche Bahnstreckenausschreibung!
ÖBB ist offenbar nicht in der Lage, ihren Transportauftrag zu erfüllen!
Wien (pts006/21.07.2003/08:56) Ein Mini-Test des Österreichischen Gewerbevereins (ÖGV) zeigt, dass die ÖBB nicht in der Lage ist, ihren Transportauftrag zu erfüllen. Die ab März 2003 geltende Schienenliberalisierung gibt nun die Chance, Mitbewerber - im wahrsten Sinne des Wortes - "zum Zug" kommen zu lassen.
Fünf beliebige Fahrten im Dreieck Wien-Süd, Wr. Neustadt, Ebenfurth zeigen einen bedenklichen Zustand der ÖBB-Zuverlässigkeit. Lediglich ein Zugpaar davon - auf der Kurzstrecke Ebenfurth-Wr. Neustadt - war pünktlich, wenngleich das rollende Material den Eindruck eines post-sowjetischen Zukaufs machte.
Dass der Eurocity Emona am 15.7. in Wr. Neustadt mit fünf Minuten Verspätung angekündigt, dann acht Minuten später ankam - was soll's. Kritischer wird es, wenn der Zug von Ebenfurth nach Wien-Süd (Abfahrt 15.7.; 7:11 Uhr) bei 32 Minuten fahrplanmäßiger Fahrt sechs Minuten Verspätung hat. Das sind immerhin fast 20 Prozent mehr Fahrzeit. Allerdings muss fairerweise festgehalten werden, dass der außerfahrplanmäßige Halt direkt vor dem Post.at-Verteilerzentrum stattfand. Die öffentlich-rechtlichen Verzögerer ÖBB und Post.at üben sich in trauter Solidarität.
Der Gipfel war allerdings dann am 17.7. jener Zug der von Wien-Süd nach Ebenfurth und weiter nach Sopron fährt oder fahren soll. Um 14:00 wäre Abfahrt in Wien gewesen; da gab es schon technische Probleme an der Lok. Statt um 14:06 kam der Zug um 14:18 nach Meidling. Irgendwo in Inzersdorf gab er dann den Geist auf. Probleme mit einem Teil der Lok-Bremsanlage - wir haben leider keine Stückliste einer 1042-Lok auftreiben können - waren die, den Fahrgast unangenehm berührende Begründung - wo man beginnt um seine Sicherheit zu bangen. Auch wenn britische Zustände stets fürchterlich dagestellt werden - heute ist das dort anders und wir haben deren Zustände hier!
Der Bummel-Ersatzzug war dann statt um 14:33 um 15:08 in Ebenfurth - zu einer Zeit, da der ursprünglich gewählte schon fast in Sopron hätte sein sollen (15:16). Das ist eine Verspätung von 106 Prozent.
Der ÖGV fordert die Verantwortlichen auf, endlich Bahnstrecken öffentlich auszuschreiben. Es geht weder an, dass Mitbewerber bei einer derartigen ÖBB-Performance vom Markt ferngehalten werden, noch, dass Arbeitgeber täglich Unsummen dafür aufbringen, wenn Mitarbeiter aus ÖBB-Verschulden zu spät zur Arbeit kommen. Die oft zitierten Briten sind da wohl rigoroser geworden!
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