pts20030717002 Forschung/Entwicklung, Politik/Recht

Gewerbeverein fordert ernstgemeinte F&E-Initiative!

Japan beschäftigt - relativ - doppelt soviele Wissenschaftler wie Österreich!


Wien (pts002/17.07.2003/08:10) Alle Forschungsindikatoren zeichnen für Österreich ein düsteres Zukunftsszenario - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Über den mickrigen F&E-Anteil am BIP im Staatenvergleich wurde vom ÖGV eben so viel geschrieben, wie über die kaum merkbare Steigerung der öffentlich-rechtlichen F&E-Mitteln im Zeitraum 2001-2004 (letzteres Budgetwert).

Unter den 15 publikationsstärksten OECD-Ländern ist Österreich nicht zu finden. Wohl aber sieht man dort vergleichbare Staaten wie die Niederlande auf Platz 8 (weltweit), Schweden (11), die Schweiz (12), Belgien (13) und Finnland (15).

Legt man die Anzahl der Wissenschafter je 1000 Beschäftigter über diese Aufstellung dann sind Japan und Finnland mit je 10, gefolgt von Schweden und USA mit je 9, Belgien mit 7, Dänemark, Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit je 6 über dem EU-Schnitt von 5,36; Österreich grundelt dahinter und wird nur noch von EU-Mittelmeeranrainerstaaten von der Schlusslichtposition ferngehalten.

Ein derartiges Umfeld zieht dann auch nicht gerade die Spitzen der scientific community nach Österreich, wie Personalmanager von Forschungseinrichtungen schmerzhaft erfahren müssen.

Wenn der Staat weiterhin bei seinen Zukunftsinvestitionen derart knausrig ist, dann wird sich an dem sinisteren F&E-Szenario Österreichs nichts ändern. Fantasie ist gefragt, insbesondere, um einen Nukleus an hochreputativen internationalen Forschern in Österreich anzusiedeln.

Wenngleich der ÖGV nicht unbedingt der These mancher Wissenschaftspolitiker zustimmt, die da lautet: "Publish or perish - veröffentliche oder verrecke", so sind wir der festen Überzeugung, dass es wohl nachdenklich stimmen muss, wenn die Champions League der publikationsstärksten Unis wohl auch die angesehensten sind: University of London, University of Tokyo, Harvard, Paris und UCLA. Die besten Deutschen - Uni München - publizieren gerade einmal 20 Prozent von London. Was heimische Unis publizieren, ist im Überblick - trotz intensivster Recherchen - nicht ermittelbar. Auch das sollte zu Denken geben!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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