Gewerbeverein kann der deutschen Gesundheitsreform Einiges abgewinnen
Insbesondere die parteienübergreifende Einigung sollte Vorbild sein
Wien (pts003/23.07.2003/08:15) Die deutsche Gesundheitsreform ist clever angegangen worden - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV). Der Großteil der Maßnahmen ist sinnvoll und zumindest mittelfristig nachhaltig. Besonders positiv wird vermerkt, dass die Reform Ergebnis einer All-Parteien-Einigung ist - Vorbild für Österreich?
Im Einzelnen findet der ÖGV für sinnvoll:
* Zahnersatz: Ab 2005 ist der Zahnersatz keine Kassenleistung mehr. Patienten müssen sich dann entweder privat zusätzlich versichern oder einen Extrabeitrag an ihre gesetzliche Kasse zahlen.
* Krankengeld: Ab 2007 zahlen Arbeitnehmer für den Lohnersatz bei langer Krankheit zusätzlich 0,25 Prozent ihres Bruttoeinkommens. Die Arbeitgeber werden davon entlastet.
* Zuzahlung: Für Arzneimittel müssen Patienten künftig zehn Prozent aus der eigenen Tasche dazubezahlen. Mindestens 5 Euro, höchstens aber 10 Euro pro Packung werden fällig. Jeder Tag im Krankenhaus soll Patienten 10 Euro kosten, maximal werden jedoch Zuzahlungen für 28 Tage im Jahr berechnet.
* Leistungskürzung: Brillen müssen künftig selbst bezahlt werden. Das Sterbegeld fällt weg. Fahrtkosten von und zum Arzt erstatten die Kassen nicht mehr.
* Fortbildung: Ärzte werden verpflichtet, sich regelmäßig zu qualifizieren und über die neuesten Therapien zu informieren.
* Patientenquittung: Nach einem Arztbesuch haben Patienten Anspruch auf eine Quittung über Leistung und Kosten.
* Versicherungsfremde Leistungen: Ab 2004 sollen versicherungsfremde Leistungen schrittweise aus Steuermitteln finanziert werden, vor allem Leistungen rund um Schwangerschaften und Geburten.
* Modell: Kassen sollen freiwillig Versicherten Selbstbehalt-Modelle anbieten können. Versicherte können sich wie bei den Privaten auf Wunsch Kosten erstatten lassen.
Das Bündel an Maßnahmen ist geeignet, auch für Österreich Vorbildwirkung zu entfalten. Insbesondere lobt der ÖGV die Entlastung der Lohnnebenkosten - ein Versprechen, das die österreichische Bundesregierung bereits seit Anfang 2000 der Wirtschaft wie die Karotte am Stecken vorenthält!
(Ende)Aussender: | Österreichischer Gewerbeverein |
Ansprechpartner: | Dr. Herwig Kainz |
Tel.: | 01-587-36/3330 |
E-Mail: | h.kainz@gewerbeverein.at |