pts20030725002 Bildung/Karriere, Politik/Recht

Gewerbeverein: Das AMS macht es Unternehmen nicht leicht

Eine Auszahlung wird einen Monat in der Buchhaltung bearbeitet


Wien (pts002/25.07.2003/08:10) Es ist für den Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) keine Frage, dass ein Teil unserer Arbeitslosigkeit vom AMS selbst produziert wird.

Aus Mitgliederkreisen etwa werden wir mit dem Faktum konfrontiert, dass ein im Jänner 2003 platzierter Suchauftrag beim AMS-"Service für Unternehmen" (sfu) für eine(n) Halbtags-TelefonverkäuferIn bis heute zu keinem erfolgreichen Ende gebracht werden konnte. Es scheint nicht am kapriziösen Verhalten des Unternehmers zu liegen - und wenn, dann wird wohl unter annähernd 200.000 Arbeitslosen auch ein weiblicher oder männlicher Solitär zu finden sein.

Der Suchvorgang beginnt bereits dort merkwürdig zu werden, wenn um 15:30 die Sachbearbeiter die Ärmelschoner und den grünen Schirm abgelegt haben und rasch in ihre Teilzeit-Arbeitslosigkeit bis zum nächsten Morgen geflohen sind.

Ähnlich ist es dem ÖGV selbst ergangen: Der hat gleich gar nicht die Suche durch das AMS vornehmen lassen, sondern stellte eine 53-jährige Mitarbeiterin direkt ein. Die Eingliederungsbeihilfe tröpfelt allerdings auch nur sehr langsam. Nachdem das halbe gestützte Jahr um ist, wurde das Lohnkonto vorgelegt. Eine Nachfrage nach dem noch immer nicht auf dem Konto befindlichen AMS-Geld ergab nun, dass alleine die AMS-Buchhaltung einen Monat zur Anweisung benötigt. Geht man davon aus, dass der erste Geldfluss an die Mitarbeiterin vom ÖGV Ende März erfolgte und eine Rückerstattung für Mitte August in Aussicht gestellt ist, dann versteht man die Rechnungshofkritik am AMS: "mangelndes operatives Finanzcontrolling macht Effizienzkontrollen der einzelnen Arbeitsmarktförderungen unmöglich", heisst es dort lakonisch.

Was es für ein KMU bedeutet, von einer derart laschen Organisation "betreut" zu werden, liegt auf der Hand. Natürlich wird der ÖGV bei Bedarf wieder Über-50jährige einstellen, allerdings bleibt da ein bitterer Beigeschmack bestehen. Wer etwas für die Volkswirtschaft tut, wird von vollkommen unmotivierten, fast oder tatsächlich pragmatisierten AMS-Mitarbeitern seltsamst behandelt. Es entsteht der Eindruck, dass jenen im sicheren AMS-Schoß Befindlichen das Schicksal derer in der freien Wirtschaft reichlich "Blunz'n" ist!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Dr. Herwig Kainz
Tel.: 01-587-36/3330
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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