pts20031210013 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Fehlende Kommunikation behindert Kooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft

Fachdialog Innovation der NÖ Wirtschaftsförderung unterstützt den Abbau von Hemmschwellen


St. Pölten (pts013/10.12.2003/11:10) Bereits zum dritten Mal lud am 04. 12. 03 das Amt der NÖ Landesregierung (Abteilung niederösterreichische Wirtschaftsförderung) im Rahmen des Programms "Innovative Maßnahmen" zum "Fachdialog Innovation" in das TFZ Wr. Neustadt. Im Mittelpunkt des Geschehens standen neue Werkstoffe und innovative Materialien, die in vielen Technologiefeldern als Schlüsselkomponenten ihren Einsatz finden.

Zu Beginn der Veranstaltung referierten DI Dr. Rudolf Zauner (ARC Seibersdorf Research GmbH) und Dr. Steffen Möhmel (August Rath jun. GmbH) vor knapp 100 Zuhörern zum Thema.

Anschließend hatten die Forschungseinrichtungen Gelegenheit, über Forschungsarbeit und -ergebnisse in den Bereichen "Fasalex, Fasal, Natwood", "Materialien von heute - Werkstoffe von morgen", "Werkstoffverhalten in tribologischen Systemen" "Werkstoff- und Anwendungsforschung im Materials Center Leoben" und "Neue Schichtsysteme für optimierte Werkstoffe" zu berichten. Anwesend waren auch die TIP der WK NÖ, die über ihre Patentsprechtage informierten und vor Ort Beratungsgespräche anboten. Zusätzlich präsentierten innovative Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Möglichkeit einer ersten Kontaktaufnahme mit Betrieben, Forschung und Politik nutzten viele und konnten so Informationen, Anregungen und Wünsche austauschen.

Im Resümee stellten die Forschungseinrichtungen dem dritten Innovationstag ein sehr gutes Zeugnis aus. Wie schon bei den vorangegangenen Fachdialogen waren die ForscherInnen vom regen Interesse der teilnehmenden KMU angetan. Sie betonten vor allem, dass diese Veranstaltung der NÖ Wirtschaftsförderung genau den Bedarf der Wirtschaft und Forschung erkannt habe. Denn noch immer ist die Kommunikation wichtigstes Instrument, um die nach wie vor existierenden Ängste von KMU-Vertretern abzubauen. Diese scheinen das größte Hindernis für Kooperationen zwischen Forschung und Wirtschaft und damit für die Entwicklung von marktreifen innovativen Produkten und Dienstleistungen. Nach Prof. Franek von AC2T "wird durch die Fachdialoge Innovation ein Bewusstseinsbildungsprozess in Gang gebracht und eine Kommunikationsbasis geschaffen".

Abschließend kam es zu einer regen Diskussion zum Thema "Innovative Materialien - Ein Beitrag zur Standortsicherung?". Als Hauptproblem und Hemmschuh wurden die Berührungsängste der Klein- und Mittelbetriebe vor Universitäten und Forschungsanstalten genannt, die dazu führten, dass der Technologie- und Wissenstransfer in beide Richtungen unterbrochen wird. Zur Sprache kam auch die Lohnkostenstruktur der österreichischen Unternehmen. Entweder müssten die Lohnnebenkosten gesenkt oder die Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation gesichert werden. Die Diskussionsteilnehmer waren einhellig der Meinung, dass dies wahrscheinlich nur durch Innovation möglich sei. Schließlich bestätigen alle Unternehmensdatenerhebungen innovativen Unternehmen höchstes Wachstumspotenzial sowie höchste Exportquoten und damit auch beste Zukunftschancen. Die Unternehmerin und Abgeordnete zum NÖ Landtag, Michaela Hinterholzer, konnte einerseits die Auslastung der KMU´s durch Alltagsgeschäfte bestätigen, andererseits aber auch, dass eine Wettbewerbsfähigkeit und Standortsicherung in NÖ nur durch Beschäftigung mit Innovation im eigenen Betrieb erreicht werden könne. Unbedingt notwendig sei auch, dass die Forschungs- und Entwicklungsquote der Region, die im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten noch immer zu niedrig sei, weiter erhöht wird. Frau Mag. Irma Priedl von der NÖ-Wirtschaftsförderung sah auch eine weitgehend fehlende strategische Ausrichtung bei vielen KMU´s als Hindernis für mehr Innovation und Export und forderte die Unternehmensvertreter auf, ihre Anliegen auch der Politik und Verwaltung mitzuteilen. Das Land NÖ bemühe sich nämlich, die Unterstützungsangebote im Bereich Innovations- und Exportförderung laufend nach konkretem Bedarf auszurichten.

Erste Fotos, Teilnehmerliste und Tagungsmappe stehen ab 11.12.03 auf der Homepage http://im.ris-noe.at zur Verfügung.

(Ende)
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