Gewerbeverein: 104 Mio. $ für Picassos Knabe mit "dem schwarzen Balken?"
So ähnlich wird eine EU-gerechte Pressemeldung nach dem 1.8.05 aussehen!
Wien (pts042/10.05.2004/19:05) Mit 1. August 2005 startet die EU eine Großoffensive auf Ihre Meinungsfreiheit. Picassos Bild "Knabe mit Pfeife" schrammt dann knapp an der in heimisches Recht umzusetzendes EU-Recht vorbei. Würde dann der Name der Pfeife des Picasso-Bildes die Schlagzeile schmücken, müsste dort in jedem Druckwerk ein schwarzer Balken über das Wort "Pfeife" gesetzt werden. Tabakwerbung und -berichterstattung sind ab dann verboten.
Ob ein Bericht über Memphis/Tennessee auch überbalkt werden muss, ist ebenso fraglich, wie das Hauptproblem der EU, ob die Fendrich-Ambros-Danzer-Gruppe weiterhin als A3 auftreten darf. Da hat wohl irgend jemand in der EU einen Balken vor dem Kopf - vermutet man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV).
Balken in Druckwerken sind spätestens seit Metternichs Zeiten Indiz dafür, dass Mächtige das Denken bis hin zur Phantasie unterbinden wollen. Gelungen ist dies bisher noch niemanden.
Die lustfeindlichen Funktionäre und Mitarbeiter der Europäischen Union, deren Hauptbefriedigung ganz offenbar darin liegt, ihre Schonbezüge als Schmutz-, Erschwernis- und Gefahrenzulagen zu rechtfertigen, blasen somit gegen ein Grundrecht jedes halbwegs demokratischen Staates der Welt: der Meinungs- und Pressefreiheit. Durch die EU-Richtlinie 2003/33/EG wird nicht nur die Werbung für Tabakprodukte verboten, sondern auch die redaktionelle Berichterstattung in Bild und Text sowie die Verbreitung von Informationen durch Kataloge und Broschüren.
Als nächstes kommt dann eine Ausweitung auf andere Genussmittel wie Wein, alkoholische Getränke und Kaffee.
Wenn eine EU ihre 450 Millionen Bürger zu Hascherln erklärt, stellt sie sich selbst ein Armutszeugnis höchsten Ranges aus. Sie bevormundet mündige Bürger mit individuellen, meist missionarisch motivierten Ansichten.
Der ÖGV kommt nicht umhin, dieser Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit eine deutliche Absage zu erteilen. Wer so beginnt, könnte einmal damit enden, dass - für Brüsseler Bürokraten - missliebige Bücher auf Scheiterhaufen verbrannt werden. Wehret den Anfängen!
Denn wer so beginnt, wie nun die EU, der endet möglicherweise auch damit, 2010 die Berichterstattung zu verbieten, dass Anne-Sophie Mutter auf einer Stradivari Lord Dunn-Raven 1710 spielt. Denn dass das professionelle Violinspiel Sehnenscheidenentzündungen begünstigt, ist evident. Zuvor wird die Stradivari aber noch einen schwarzen Warnhinweis aufgeklebt erhalten.
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