pts20040526044 Technologie/Digitalisierung

89 % der Kinder und Jugendlichen haben Computer zu Hause

ROUNDABOUT KIDS V - Eine Impulsreihe von mobilkom austria


Wien (pts044/26.05.2004/16:12) Diskussionsveranstaltung ROUNDABOUT KIDS von mobilkom austria diesmal über Einsatz des Computers im Unterricht - Ergebnis: Computer ist nicht Ersatz für Lehrer, sondern kann ihn nur unterstützen - E-Learning wird im Schulunterricht kommen, ist bislang aber sehr ressourcenaufwändig - Jugendliche schätzen ihr Computerwissen höher ein als das der Erwachsenen

Dienstag Abend fand bereits zum fünften Mal die Diskussionsreihe ROUNDABOUT KIDS von mobilkom austria statt. Diesmal führten Experten ein Streitgespräch über den Einsatz des Computers im Unterricht. Podiumsgäste waren Dr. Gerda Kysela-Schiemer, Chefredakteurin der virtuellen Plattform klasse:zukunft des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Alexandra Maier, Volksschullehrerin und Autorin der Kinderlehrwerke "PCfit", und Günter Schlicker, Waldorfpädagoge an einer Rudolf Steiner-Schule. Rund 40 Eltern, Pädagogen und Wissenschafter nahmen an der Veranstaltung teil.

Kinder und Jugendliche haben Zuhause Computerzugang

Mag. Elisabeth Mattes, Unternehmenssprecherin und Leiterin Corporate Communications mobilkom austria, leitete das Streitgespräch und die angeregte Diskussion. Einleitend präsentierte sie das Studienergebnis der mobilkom austria-Kinderstudie: "Insgesamt haben bereits neun von zehn Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren einen Computer zu Hause. 60 % teilen sich den Computer mit den Eltern, 29 % nutzen ihn sogar im eigenen Zimmer. Weitere 6 % haben bei Freunden oder in der Schule Zugang zu einem PC. Nur 5 % können überhaupt nicht auf einen Computer zugreifen", so Elisabeth Mattes. Alexandra Maier bestätigte diese Zahlen durch ihre Erfahrungen in der Volksschule: "Jede Wiener Volksschulklasse hat zwei PCs im Raum. Aber bereits für die Sechsjährigen ist das nichts Besonderes mehr, sie sind den Computer schon von zuhause gewöhnt."

Lehrer müssen Computernutzung der Kinder lenken

Die heutige Generation der Kinder - mobilkom austria prägte für sie den Begriff "Netzwerkkinder" - ist mit den Neuen Medien wie Internet und Handy aufgewachsen. Sie gehen mit Computer, Handy & Co ganz natürlich um, die Anwendungsmöglichkeiten des Computers bringen sie sich durch einfaches Ausprobieren selbst bei. Was ist aber die Rolle des Lehrers? Ein Diskussionsteilnehmer brachte diese auf den Punkt: "In der Schule muss nicht nur mehr Wissen vermittelt werden. Das können sich die Kinder schnell aus dem Internet holen. Entscheidend ist, den Kindern beizubringen, wie sie mit der erhaltenen Information umgehen müssen. Die kritische Hinterfragung, z.B. woher die Information kommt, ist heute ein wichtiger Teil im Unterricht." Der Computer ist laut vieler DiskussionsteilnehmerInnen ein wichtiges Hilfsmittel im Unterricht. Er hilft, dass Kinder in ihrem Tempo lernen - das ist vor allem ein Vorteil für die Hochbegabten.

Das "richtige" Alter für die Computernutzung bleibt ein umstrittenes Thema

Einige sind für eine möglichst frühe Computernutzung, andere möchten den Computer erst in der Pubertät für Fort- und Weiterbildung einsetzen. Alexandra Maier verwendet den Computer ab der ersten Klasse im Unterricht: "In der Schule möchten wir den Kindern von Anfang an ein eigenständiges, kreatives und kritisches Arbeiten mit dem Computer lehren." Günter Schlicker gewichtet als Waldorfpädagoge die Kriterien für die Schule etwas anders: "Die Schüler brauchen vor allem in den ersten Jahren mehr als nur ein 'kopfiges' Lernen. Zuerst müssen die sozialen Kompetenzen des Kindes gefestigt werden. Erst dann, in der Oberstufe, setzen wir den Computer im Unterricht ein."

E-Learning wird in Zukunft in Schulunterricht integriert werden

Ein brisantes Thema dieses Abends war E-Learning. "E-Learning ist eine neue Lernkultur und kann eine enorme Erweiterung und didaktische Bereicherung des Lernens und der Weiterbildung bringen", umschreibt Gerda Kysela-Schiemer den Begriff. Ein Experte im Publikum wies darauf hin, dass E-Learning nicht bloß "Lernen mit dem Computer" heißt, sondern ein interaktiver Lernprozess ist, bei dem moderne Datensysteme genutzt werden. "Es gibt bereits zahlreiche Projekte, E-Learning in das Schulsystem zu integrieren", erklärt Gerda Kysela-Schiemer. Schon jetzt gibt es E-Learning-Möglichkeiten für Kinder, die eine längere Zeit im Spital bleiben müssen. "Es ist aber sehr ressourcenaufwändig und kostenintensiv, sodass es noch dauern wird, bis wir E-Learning in der Schule einsetzen können. Viele glauben, dass E-Learning Einsparungen in der Schule bringen könnte. Aber das stimmt nicht, E-Learning ist sogar noch aufwändiger als das jetzige Schulsystem."

Jugendliche schätzen ihr EDV-Wissen besser ein als das der Erwachsenen

Die mobilkom austria-Kinderstudie zeigt: Während die Kinder von sechs bis 14 Jahre auf einer Schulnotenskala sich noch etwas schlechter im Umgang mit dem Computer einschätzen als die Erwachsenen, ist das bei den Jugendlichen bereits anders. Sie geben sich die Note 2,0. An zweiter Stelle kommt nach ihrer Einschätzung der Lehrer bzw. die Lehrerin mit der Note 2,3. Dem Vater geben die Kinder die Note 2,6, die Mutter erhält sogar nur die Note 3,1.

Für Fotos des ROUNDABOUT KIDS V wenden Sie sich bitte an Conny Sedlak, Tel: 505 47 01-51 (E-Mail: c.sedlak@hochegger.com).

(Ende)
Aussender: mobilkom austria
Ansprechpartner: Mag. Michaela Egger
Tel.: +43 664 331 27 37
E-Mail: presse@mobilkom.at
|