Schneeketten: Neue Anforderungen und Prüfmethoden
Sicheren Halt geben Ketten nach ÖNORM V 5117 und V 5119
Wien (pts035/07.12.2004/12:23) Wenn im Winter auf verschneiten und eisglatten Straßen nichts mehr geht, dann hilft oft nur mehr das Anlegen von Schneeketten. Um ein sicheres Weiterkommen zu gewährleisten, wurden die Normen für Schneeketten - ÖNORM V 5117 und V 5119 - dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Damit es wieder sicher vorwärts geht.
Zur Grundausrüstung jedes Fahrzeugs zwischen Oktober und Ostern zählen nicht nur Winterreifen mit ausreichendem Profil, gerade in alpinen Lagen sollten Schneeketten einfach als Standard-Winterausrüstung in den Kofferraum gepackt werden.
Auf dem Markt gibt es heute die unterschiedlichsten Modelle in verschiedenen Preisklassen. Wichtiges Kriterium beim Kauf: Die Kette sollte für die jeweilige Reifendimension exakt passen und der ÖNORM entsprechen, konkret der ÖNORM V 5117 (für PKWs, leichte Nutzfahrzeuge und Anhänger) bzw. der ÖNORM V 5119 (für Lastkraftwagen, Sattelkraftfahrzeuge, Omnibusse und Anhänger).
Diese beiden Normen liegen seit 1. Dezember 2004 in einer aktualisierten und dem Stand der Technik angepassten Ausgabe vor und stellen sicher, dass bei richtiger Montage und bestimmungsgemäßem Gebrauch ein Mindestmaß an Gleitsicherheit beim Fahren gewährleistet ist. Dass die Ketten auch tatsächlich allen Anforderungen der ÖNORM entsprechen, zeigt das Normkonformitätszeichen ÖNORM V 5117 bzw. V 5119 geprüft, das zumindest auf der Verpackung deutlich sichtbar zu sehen ist.
Exakte Anforderungen
Was zeichnet nun normkonforme Schneeketten aus? Sie müssen natürlich an die Form der Reifen, für die sie bestimmt sind, angepasst werden können und sich durch eine Spannvorrichtung am Rad befestigen lassen. Während der Fahrt müssen die Traktionsteile des Laufnetzes ständig miteinander verbunden sein. Daher ist es wichtig, beim Kauf auf die genaue Reifendimension zu achten.
Außerdem: Die kraftübertragenden Teile der Kette müssen annähernd gleichmäßig über das Rad verteilt sein, sodass die Schneekette bei jeder Stellung des Rades wirksam ist. Nach der Verwendung darf an nur einer Stelle der Schneekette maximal ein Achtel des Radumfangs frei bleiben.
Besonders wichtig: Die Schneekette darf das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs nicht wesentlich beeinträchtigen und weder Fahrzeug, Reifen oder Straßenoberfläche wesentlich schädigen.
Harte Prüfungen
Entsprechend hart sind die Prüfungen, denen eine Schneekette unterzogen wird. Auch dafür liefert die Norm entsprechende Vorgaben. Die Schneekette darf sich bei der Prüfung weder verformen noch Beschädigungen erleiden. So müssen alle Einzelteile im Bereich des Laufnetzes einer Kraft von 4000 N standhalten, alle anderen traktionsübertragenden Einzelteile 3300 N aushalten. Geprüft werden weiters der Verschleiß (zB drei Stunden Fahrt mit 120 km/h auf trockener Fahrbahn), das Verhalten bei einer Vollbremsung (mit 50 km/h) oder die so genannte dynamische Abhebung. Geprüft wird natürlich auch die Wirkung bzw. die Kraftübertragung.
Gebrauchsanleitung
Damit Schneeketten auch richtig montiert werden, ist eine entsprechende Gebrauchsanleitung beizulegen. Auch hier hat die Normung vorgesorgt und gibt dem Hersteller Hinweise, welche Informationen mitzuliefern sind. Dass man diese Gebrauchsanleitung vor der ersten Ausfahrt im Schnee genau lesen sollte, liegt ebenso auf der Hand wie ein "Trockentraining", um dann nicht mit klammen Händen auf einer finsteren Bergstraße zu stehen und mit dem Anlegen der Kette nicht zurecht zu kommen.
(Ende)Aussender: | Österreichisches Normungsinstitut |
Ansprechpartner: | Dr. Johannes Stern |
Tel.: | (+43 1) 213 00-317 |
E-Mail: | johannes.stern@on-norm.at |