pts20050224048 Politik/Recht

Gewerbeverein: Österreich bringt zuwenig F&E-Unternehmensgelder ins Land!

Rahmenbedingungen für ein innovationsfreudiges Österreich überarbeiten!


Wien (pts048/24.02.2005/21:34) Die EU dokumentiert einmal mehr, dass die österreichischen Regierungen nicht in der Lage waren oder sind, nennenswerte F&E-Budgets aus der Wirtschaft nach Österreich zu bringen - kritisiert erneut der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV), der zahlreiche Bio-Tech- und IT-Unternehmen vertritt.

Gerade 41,8 Prozent der heimischen Gesamtausgaben für F&E stammen aus der Wirtschaft; der Rest kommt im wesentlichen von der öffentlichen Hand. Hinter
uns lassen wir dabei innerhalb der EU nur Estland, Griechenland, Zypern, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen und Portugal. Somit zumeist eher noch F&E-Nachzügler innerhalb der Gemeinschaft. Außerhalb der EU lukriert sogar Kroatien einen höheren Anteil seiner F&E-Budgets aus der Wirtschaft - und Rumänien und die Türkei liegen gleich auf mit uns!
Diese Zahlen sind wahrlich alarmierend. Sie machen deutlich, dass die Regierung nicht in der Lage ist, ein forschungsfreundliches Klima zu schaffen. Das geht aber schon deshalb nicht, da ja auch die Bevölkerung - von der Schule beginnend - seit vielen Jahren forschungsskeptisch indoktriniert wird.

Ob wir mit dieser Nachzüglerposition in Österreich leben wollen und können, kann uns erst die Zukunft zeigen. Wollen wir es wirklich auf diesen Crash-Test ankommen lassen?

Diese Bundesregierung wird sich endlich zu einem klaren Bekenntnis zur Forschung in Österreich bequemen müssen. Dass es darüber hinaus gehend geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen gilt, ist offenbar.

Besonders im Bereich der Rechtssicherheit (Stichwort: EU-Biopatent-Richtlinien-Umsetzung), der Rückkehr von emigrierten heimischen Forschern und speziellen Steuerbegünstigungen für forschende Unternehmen und Forscher selbst, ist noch jede Menge zu tun.

Dass wir uns die schönste Elite-Uni abschminken können, wenn in deren Umfeld nicht starke innovative Unternehmungen angesiedelt sind, liegt auf der Hand.

Mit den Plattheiten der aktuellen Regierungserklärung zum Forschungsstandort Österreich wird es jedenfalls nicht getan sein. Diese klingen ja eher wie eine gefährliche Drohung!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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