Gewerbeverein: Der Automobilindustrie zu sagen, wo's lang geht, ist überflüssig!
Wien (pts049/28.02.2005/22:25) Wir "EU-Stakeholder" werden von der Kommission auch nicht befragt, wie sie wirtschaften soll!
Offenbar sind die Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder in der Automobilindustrie innerhalb der EU nicht in der Lage, ihre Funktionen als Unternehmensleiter ordentlich wahrzunehmen. Da braucht es wieder einmal die Europäische Union, die alles (besser) weiß - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).
Die EU-Kommission hat im Jänner die Einsetzung einer hochrangigen Gruppe mit der Bezeichnung "CARS 21" angekündigt, der prominente Vertreter der Mitgliedstaaten, des Europäischen Parlaments, der Industrie, von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, aus dem Kundenkreis sowie der Kommission angehören. Ihre Aufgabe besteht darin, Empfehlungen für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie auf dem Weltmarkt auszuarbeiten.
Damit die Gruppe "CARS 21" auf der Grundlage einer möglichst umfassenden Konsultation arbeiten kann, fordert die Kommission alle interessierten Parteien auf, Inputs für die Arbeit der Gruppe zu liefern. Wichtigstes Ziel ist die Ausarbeitung einer Strategie zur umfassenden Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für diesen Sektor. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es der EU besonders wichtig, zu wissen, wie die Stakeholder die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen politischen Maßnahmen einschätzen und wie letztere umgesetzt werden können, damit sowohl die Wirtschaftsteilnehmer als auch die europäische Gesellschaft als Ganzes den größtmöglichen Nutzen erzielen.
Nun, die Stakeholder sind - und es gibt dafür wahrscheinlich hundert Definitionen - jene Individuen oder Organisationen mit permanentem Interesse an der Leistung einer Organisation und dem Umfeld in dem diese tätig ist. Das sind im Falle der Automobilindustrie alle Menschen, sieht man von den etwa fünfzehn Eremiten ab, die in ihren Felsennestern hausen und per Korb am Seil versorgt werden. Da ist auch das alte "Muarterl" Stakeholder, das die Ernte ihrer Schlaflosigkeit am Fensterpolster lehnend und auf die Straße starrend, einfährt.
Dass man aus diesem Gemengelage an differenten Interessen politische Vorgaben machen kann, bleibt dahingestellt.
Es fragen sich lediglich die "Stakeholder" der Europäischen Union - wir alle - warum uns nicht einmal die EU bittet, "Empfehlungen für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Kommission im Vergleich zu anderen Administrationen" einzusenden. Wir könnten so den Beitrag Österreichs zum EU-Budget locker weit unter ein Prozent unseres BIP drücken!
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