Gewerbeverein: Muss ÖBB wirklich Elektronikschrott aus Deutschland kaufen?

Es gibt einen Grund, wenn 19 DB-ICEs seit Jahren am Abstellgleis vergammeln!

Wien (pts001/02.03.2005/00:55) Elektronikschrott ist eine teuflische Sache. Ihn bürokratisch zu bearbeiten und zu entsorgen, ist derzeit ein Hauptproblem der heimischen Wirtschaft. In diesem Zusammenhang ist unverständlich, dass die ÖBB von der Deutschen Bahn (DB) deren Pannen-ICEs importieren will - meint der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Sehr hoch wird der Preis wohl nicht sein, immerhin aber hätte das DB-Management ein Problem weniger: Die Deutsche Bahn will ihre ICE-Dieselzüge, die sie nach einer Pannenserie aufs Abstellgleis gestellt hatte, nach Österreich verkaufen. Und wir hätten damit offenbar ein Problem mehr.

Die deutschen Diesel-ICEs waren erst im Juni 2001 bei unserem Nachbarn in Betrieb genommen worden, wurden dann aber nach zahlreichen technischen Schwierigkeiten 2003 wieder aus dem Verkehr gezogen. Die Neigetechnik ermöglicht es den Zügen, sich schneller in die Kurve zu legen. Und das mehr als einmal! Allerdings erwiesen sich die Züge als sehr störanfällig.

Nun haben die ÖBB ihr Interesse an diesen 19 Neigetechnik-Zügen angemeldet. Derzeit laufen zwischen beiden Unternehmen Gespräche über einen möglichen Verkauf.

Offenbar handelt es sich beim geplanten Kauf der ICEs um etwas, das tonnenweise als Elektronikschrott enden könnte. Wenn die Manager der DB eine Chance sehen würden, ihre Neigezüge wieder flott zu machen, dann würden sie dies doch tun.

In Österreich scheint dies offenbar leichter zu funktionieren. Wer 4,7 Mrd. EUR Bundeszuschuss jährlich vom Steuerzahler erhält, den werden die Ankaufs- und Entsorgungskosten für den tonnenweise anfallenden Elektronikschrott auch nicht mehr kratzen.

Jedenfalls: Die deutschen Medien lachen sich krumm darüber, dass die Össis auch nur planen, deutsche Pannen-ICEs zu kaufen.

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