pts20050323045 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: Die ministerielle Dummheit, Schwerarbeit zu definieren!

Die logische Folge davon heißt, auch Leichtarbeit muss benannt werden!


Wien (pts045/23.03.2005/20:57) Zu Sommerende 2004 hätte der Katalog jener Berufe, die unter die Kategorie Schwerarbeit fallen, fertig gestellt sein sollen. Nun legte die Sozialministerin fest, dass die Verhandlungen zu diesem Thema weiter geführt werden sollen. Die Beamten und Sozialpartner-Mitarbeiter wollen beschäftigt werden.

Einigen Berufsgruppen, wie der Exekutive wurden ja schon Zusagen gemacht. Als Ergebnis sollten anerkannte Schwerarbeiter ein Pensionszuckerl erhalten. Die Aktion muss von Anfang an zum Scheitern verurteilt sein, stellt der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) fest und wundert sich, dass Sozialpartner hier mit machen. Gewinnen kann dabei keiner, wenn sich laut Umfragen ein Drittel der Österreicher selbst als Schwerarbeits-Märtyrer bezeichnen.

+ Grundsätzlich müssen die Sozialpartner und das Sozialministerium davon ausgehen, dass die Pensionsversicherung eine Versicherung ist - sonst hätte sie wohl einen anderen Namen. Vergleichbar mit privaten Produkten ist die Pensionsversicherung am ehesten mit einer Erlebensversicherung vergleichbar. Diese hat für gewöhnlich eine Laufzeit. Wenn 45 Jahre die Versicherungsdauer sind, dann kann es keine Frage sein, dass jede und jeder, der diese Zeit über seine Beiträge bezahlt hat, ohne jegliche Abschläge in Pension geht.

+ Jede Schwerarbeiterregelung setzt voraus, dass es neben der Norm auch Langsam- oder Leichtarbeiter geben muss. Die nun erneut tagende Expertenrunde, die Schwerarbeiter definieren will, ist aufgefordert, auch diese Langsamarbeiter dingfest zu machen. Wo die wohl zu finden sind?:
Zumeist dort, wo zu viele Beschäftigte die vorhandene Arbeit entzerren. In der privaten Wirtschaft ist dies sicher nicht mehr der Fall. Also auf zum fröhlichen Leichtarbeitersuchen!

Die Diskussion um eine Schwerarbeiterregelung ist auf höchstem Niveau dumm. Wer Schwerarbeit leistet und sich dadurch rascher verbraucht, bekommt durch zahlreiche Zulagen einen höheren Lohn. Das Schicksal des Schwerarbeiters ist somit selbst gewählt.

Wo der Bergwerksarbeiter wohl der erste definierte Schwerarbeiter ist, werden die Vertreter des Portiers im Ministerium nicht faul sein auch diesen - mit welchen Argumenten immer - in eine Schwerarbeiterregelung hinein zu reklamieren. Das nennt man in die Falle tappen!

Jetzt wo der kleine Bruder Jörg - und Erfinder der Schwerarbeit - politisch tot zu sein scheint, sollte sich die große Schwester Sozialministerin doch endlich emanzipieren!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
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