Gewerbeverein: Eine Kuh, die man melkt, sollte man nicht unbedingt schlachten!
Bei den derzeitigen Großhandelspreisen schluckt die Wirtschaft zu viel!
Wien (pts057/06.04.2005/19:40) Für März 2005 - so Statistik Austria - ergibt sich eine Steigerung der Großhandelspreise von satten vier Prozent - bezogen auf 2004. Der aktuellste Wert des Verbraucherpreisindexes weist einen Wert von unter drei Prozent Steigerung aus. Da möge sich der Konsument im privaten wie im öffentlichen Bereich schon bewusst sein, dass die Wirtschaft viel von dem abfedert, was an globalen Preiserhöhungen anfällt - meint der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV), erwartet sich aber keine Mitleidsbezeugungen seitens der Konsumenten.
Geiz ist ja im Konsumenten- und öffentlichen Bereich geil. Da ist es vollkommen gleichgültig, dass innerhalb eines Jahres die Weltmarktpreise für technische Chemikalien um 30,6 Prozent, jene für Eisen und Stahl um 28 Prozent, die für Mineralölerzeugnisse um 27,7 Prozent und jene für feste Brennstoffe um 17 Prozent gestiegen sind.
Natürlich kann man sagen, dass auch diese Preise von der Wirtschaft gemacht werden. Allerdings von einigen irren Spekulanten an den internationalen Rohstoffmärkten, die bei jeder Raffinerieabschaltung sofort den Zusammenbruch des Liefersystems ausrufen und mit dieser inszenierten Hysterie ihren Profit mehren. Bei Eisenerz wird überhaupt schamlos von Seiten der Lieferanten erpresst.
Große Sorge zu dieser Tendenz am Weltmarkt wurde von der EU bislang nicht hörbar. Gehandelt dagegen wurde überhaupt nicht.
Das Bummerl haben die mittelständischen Unternehmen. Das sind jene, an denen die Geiz ist geil-Mentalität ausgelebt wird. Da ist etwa das öffentliche Vergabeverfahren, wo es gleichgültig ist, wie sich die Preise der Vorprodukte entwickeln. Hauptsache billig - und wenn's auch nur die Insolvenzstatistik auffettet.
Die Wirtschaft befindet sich "between the rock and the wall". Wenn weiterhin von ihr ein bis zwei Prozent Differenz in der Preisschere aufgefangen werden muss, wird es bald zum Krachen kommen. Und das bedeutet den massiven Verlust noch weiterer Arbeitsplätze.
Der ÖGV fordert, dass die EU endlich Maßnahmen ergreift, um insbesondere die Rohstofflieferanten zur Vernunft zu rufen. Denn auch bei denen sollte die Einsicht herrschen, dass man eine "Kuh, die man melken kann, nicht schlachten soll"!
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