Südosteuropa-Nachrichtenagenturen rücken zusammen
Europäische Nachrichtenplattform NEDINE in Skopje präsentiert
Skopje (pts033/13.06.2005/12:15) Die im Rahmen des EU-Programms e-Content geförderte Nachrichtenplattform NEDINE (Intelligent News Distribution Network) http://www.nedine.org ist am vergangenen Freitag erstmals vor Vertretern privater und unabhängiger Nachrichtenagenturen aus Süd- und Osteuropa vorgestellt worden. Dabei zeigte sich, dass die Nachrichtenagenturen aus dem Balkanraum großes Interesse an einer intensiveren Kooperation mit zentral- und westeuropäischen Agenturen haben. Das Treffen fand in Skopje, Mazedonien, im Rahmen des SEEMO Dialogs statt. http://www.seemo.org/
Die Agenturen erörterten vor allem die Schwierigkeiten des Transformationsprozesses und Möglichkeiten, von Best Practise Beispielen anderer zu lernen. Fehlende ökonomische Strukturen, fehlende Rechtsgrundlagen und fehlende öffentliche Mittel sind für viele der Grund dafür, dass sie ums blanke Überleben kämpfen - insbesondere in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Auf der anderen Seite stehen Agenturen wie BGNES (Bulgarien) und Mediafax (Rumänien), die in ihren Ländern binnen kürzester Zeit die Marktführerschaft übernommen und die staatlichen Agenturen hinter sich gelassen haben.
Pavol Mudry und Dusan Devan von der slowakischen SITA http://www.sita.sk präsentierten den Weg ihrer 1997 gegründeten Nachrichtenagentur zu einem gut diversifizierten und profitablen Medienunternehmen mit über 100 Mitarbeitern, das gerade dabei ist, die staatliche Nachrichtenagentur TASR auszuhebeln. Mudry betonte dabei mehrmals, dass es heute nicht mehr ausreicht, guten Journalismus zu machen, sondern dass gerade die wirtschaftliche Profitabilität eines Unternehmens Voraussetzung ist, um zu überleben.
Gemeinsam mit Mudry und Devan präsentierte der Marketingchef von pressetext, Wilfried Seywald, den Projektfortschritt bei NEDINE und lud die südosteuropäischen Agenturen ein, dem gleichnamigen Konsortium beizutreten. "NEDINE hat den Austausch von redaktionellen Nachrichten und kommerziellen Pressemitteilungen über eine einheitliche europäische Plattform zum Ziel und ist gerade für unsere Kollegen in Südosteuropa eine Chance, Erfahrungen und Know-how auszutauschen", sagte Seywald. "Das Echo ist überaus positiv. Mehrere Agenturen haben spontan zugesagt, mitzumachen."
Großzügige SEEMO-Förderung des Außenministeriums
Das zweitägige Treffen in Skopje wurde von der South East Europe Media Organisation (SEEMO), einem Ableger des International Press Institute (IPI) organisiert und von SEEMO-Generalsekretär Oliver Vujovic (Wien) und SEEMO-Präsident Radomir Licina (Belgrad) präsidiert. Sie stellten zu Beginn das überaus informative neue "South East Europe Media Handbook 2004/2005" vor, das in Zusammenarbeit mit der Universität Wien/Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften, produziert wurde. Österreichs Botschaftsattaché Michael Pal informierte in diesem Zusammenhang die anwesenden Teilnehmer, dass das österreichische Außenministerium weitere 430.000 Euro zur Unterstützung von SEEMO-Aktivitäten in den nächsten drei Jahren bereitgestellt hat.
Über NEDINE
NEDINE wurde im April 2004 aus der Taufe gehoben, Projektpartner aus sechs europäischen Nationen haben sich im Rahmen des Projekts zur Realisierung eines internationalen Nachrichtenverteilungssystems verpflichtet. Die Leitung des Projekts erfolgt von pressetext.austria in Kooperation mit der Abteilung für verteilte Systeme der technischen Universität Wien.
Ziel von NEDINE ist es, interessierten Lesern ein exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Portfolio aus redaktionellen und bezahlten Nachrichtenmeldungen aus dem gesamten Europäischen Raum zu bieten. Umgekehrt soll für Informationsaussender eine kostengünstige und attraktive Möglichkeit zur länderübergreifenden Verbreitung von Presseinformationen geschaffen werden. Grundlage für die technische Umsetzung ist der Einsatz moderner Technologien und Standards, sowie die Anwendung von Methoden der Künstlichen Intelligenz.
Im Konsortium von NEDINE sind neben pressetext.europa (Österreich, Deutschland, Schweiz) die Nachrichtenagenturen CIA (Tschechien) http://www.cianews.cz und SITA (Slowakei) http://www.sita.sk vertreten. Weitere Agenturkooperationen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union werden geprüft. Besondere Bedeutung wird der Mehrsprachigkeit des Systems gewidmet. So soll es für jeden Empfänger möglich sein, Nachrichten in seiner Sprache abzurufen und das System zu konfigurieren.
Zur Umsetzung dieser Anforderungen arbeiten Entwickler der Nachrichtenagenturen mit Experten der Technischen Universität Wien (Abteilung für verteilte Systeme), http://www.infosys.tuwien.ac.at sowie Fachkräften aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (Technische Universität Madrid) http://www.fi.upm.es zusammen. Letztere sollen vor allem das Erkennen von Zusammenhängen zwischen Artikeln aus verschiedenen Quellen ermöglichen, gleichzeitig aber die Mehrfachzustellung identischer Nachrichten verhindern.
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