pts20050803057 Politik/Recht, Unternehmen/Wirtschaft

Gewerbeverein: Warum gibt es im Tourismus überdurchschnittlich Arbeitslose?

Das AMS ist gar nicht gewillt, Saisonarbeitslosigkeit aktiv zu bearbeiten!


Wien (pts057/03.08.2005/19:44) Arbeitsmarktexperten zerbrechen sich über die Disparität den Kopf, dass es im Gastronomiebereich - 6,4 Prozent der Arbeitnehmer Österreichs - einen Arbeitslosenanteil von zehn Prozent an der Gesamtzahl aller Arbeitslosen in Österreich gibt. Unterfuttert wird dieser Befund noch mit dem Faktum, dass übers Jahr 30.000 Touristiker permanent arbeitslos sind, aber an die 50.000 Deutsche - überwiegend im Tourismus - nach Österreich hereinarbeiten!

Also liebe Experten, die Erklärung ist sehr einfach: Sie arbeiten als Touristiker den Winter über im österreichischen Fremdenverkehr. Im Mai - nach Saisonende - melden Sie sich dann beim AMS als "hacknstad". Gleichzeitig geben Sie an, dass es im kommenden November wieder los gehen wird, im Winterfremdenverkehr. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit werden Sie vom AMS nichts mehr hören oder sehen, außer der Überweisung Ihres Arbeitslosengeldes auf Ihrem Konto. So wurde das jedenfalls von Betroffenen dem Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) berichtet.

Wenn somit Tourismusmitarbeiter jeweils etwa ein halbes Jahr eines Jahres nicht im Job sind, dann stimmt die Relation 6,4 : 10 schon zirka. Nur: Dieses Brachliegegeld nach EU-Agrariermuster zahlen zur Hälfte alle Arbeitgeber in diesem Land. Und damit werden auch die Lohnnebenkosten in so maßlose Höhen getrieben - auf deutsches Niveau, bei halber Arbeitslosenzahl in Österreich!

Dass durch diese glücklichen Saisonarbeitslosen die Sozialtöpfe nicht mehr befüllt werden, ist verständlich. Sie nehmen ja gerade diese Töpfe aus!

Die Damen und Herren im AMS - insbesondere dessen überreife Bosse Böhm und Buchinger - werden Hände ringend gebeten, ihren Job einmal ernst zu nehmen. Man sollte doch meinen, wenn jemand täglich mit Arbeitslosigkeit konfrontiert ist, dass er sich dann zu diesem Thema auch Gedanken macht!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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