pts20051122005 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Pressekonferenz: Neue Hoffnung für Parkinsonpatienten


Wien (pts005/22.11.2005/08:00) Bei Patienten mit Morbus Parkinson - einer durch Dopaminmangel ausgelösten Funktionsstörung - setzen fünf bis zehn Jahre nach Therapiebeginn Komplikationen ein. Die Gehirnzellen haben sich dann so stark verringert, dass sie nicht mehr genug Dopamin speichern können, um es angemessen freizusetzen. Die Wirkungsdauer von Medikamenten wird dadurch stark verkürzt. Die Folgen für den Patienten sind Steifheit oder Überbeweglichkeit (Hyperkinesie). Mit der Zeit sterben immer mehr Gehirnzellen ab und die Symptome verschlimmern sich. Ein neues Konzept verhilft "austherapierten" Parkinson-Patienten wieder zu einem weitgehend normalen Leben.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Pressekonferenz:
Neue Hoffnung für Parkinson-Patienten
Wann? Dienstag, 29. November, 10 bis ca. 11.30 Uhr
Wo? Österreichischer Journalistenclub, Blutgasse 3, 1010 Wien

Auf dem Podium:
Univ. Prof. Dr. Eduard Auff, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurorehabilitation (ÖGNR), Vorstand der Klinischen Abteilung für Neurologische Rehabilitation der Univ. Klinik für Neurologie, AKH: "Krankheitsbild Morbus Parkinson im fortgeschrittenen Stadium - wenn Tabletten nicht mehr helfen"

Prof. DDr. Per Odin, Abteilung für Neurologie, Klinikum-Bremerhaven: "Neue Therapieoption für Parkinson-Patienten im Endstadium ermöglicht Widereinstieg ins Berufsleben."
Seine Daten werden auch durch einen 8minütigen Filmbeitrag veranschaulicht.

Prim. Dr. Dieter Volc, Neurologische Abteilung, Confraternität-Privatklinik Josefstadt: "Soziale Auswirkungen auf Patient und Angehörige von Morbus Parkinson" "Gesamtökonomische Kosten der Parkinson-Krankheit"

Renate Lemanski, Generalsekretärin Dachverband der Parkinson Selbsthilfe Österreich: "Wir bieten Betroffenen und Angehörigen Unterstützung rund um die Uhr!"

Patient Gerhard Pytlik aus Salzburg, wurde als 1. österreichischer Parkinson-Patient mit der neuen Methode therapiert und steht für Fragen zur Verfügung.

Zum Hintergrund:
An Morbus Parkinson, einer durch Dopaminmangel ausgelösten Funktionsstörung, leiden in Österreich etwa 20.000 bis 30.000 Personen aller Alterstufen (10 Prozent aller Betroffenen sind etwa 30 Jahre alt, bei den meisten bricht die Krankheit etwa ab Mitte 60 aus). Weltweit gibt es laut Schätzungen der WHO 4 Millionen Patienten. Berühmte Parkinson-Patienten sind bzw. waren Papst Johannes Paul II., Dr. Alois Mock, Muhammad Ali, Opernsänger Peter Hofmann und Michael J. Fox. Parkinson kann nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft wirksam behandelt, jedoch NICHT geheilt werden. Probleme in der medikamentösen Therapie: Fünf bis zehn Jahre nach Therapiebeginn setzen Komplikationen ein. Die Gehirnzellen haben sich dann so stark verringert, dass sie nicht mehr genug Dopamin speichern können, um es angemessen freizusetzen. Die Wirkungsdauer von Medikamenten auf die Bewegungsfähigkeit und andere Symptome wird dadurch verkürzt. Bei konventioneller Therapie kommt es sehr häufig dazu, dass die therapeutische Wirkung in unvorsehbarem Ausmaß unter- oder überschritten wird ("On-Off"-Symptomatik). Die Folgen sind Steifheit oder Überbeweglichkeit (Hyperkinesie). Mit der Zeit sterben immer mehr Gehirnzellen ab und die Symptome verschlimmern sich.

Neues Behandlungskonzept
Für Patienten, die oral austherapiert sind, gibt es jetzt eine praktikable Lösung:
ein automatisches, parenterales Behandlungssystem zur Dopamingabe. Dadurch, dass die Patienten eine kontinuierliche und gleichmäßige Dopaminsubstitution direkt in den Dünndarm erhalten, können sie sich wieder normal bewegen. Mithilfe einer kleinen Pumpe wird das Medikament über eine Sonde dem Darm zugeführt (Die Sonde ist vergleichbar mit einem Schlauch und wird durch die Bauchwand hindurch über den Magen in den Darm gelegt). Auf diese Weise wird, unabhängig von Magenentleerungen, ein gleichmäßiger Dopaminzufluss erreicht. Nötig ist ein kleiner operativer Eingriff, bei dem die Sonde gesetzt wird. Die positiven therapeutischen Effekte sind in zahlreichen Studien belegt. So wurden in einer randomisierten Crossover-Studie 24 Patienten mit schweren hyperkinetischen Fluktuationen jeweils drei Wochen mit dem neuen Therapiekonzept behandelt. Bei diesen Patienten stieg die Zeit der weitgehend normalen Beweglichkeit um 81 bis 100 Prozent!

(Ende)
Aussender: Hennrich.PR
Ansprechpartner: Daniela Hennrich
Tel.: 0664-42 500 54
E-Mail: office@hennrich-pr.at
|