93 Mrd. Euro jährliche Verkehrskosten
Allgemeinheit subventioniert Autofahrer
Pkw-Verkehr zahlt nicht einmal die Hälfte der Kosten selbst |
Wien (pte029/02.12.2005/13:54) Die Kosten des Verkehrs in Österreich betragen rund 93 Mrd. Euro pro Jahr. Davon wurden im Jahr 2003 etwa 58 Mrd. Euro in Geld bezahlt. Der Rest ergibt sich aus nicht in Geld bezahlten Schäden und Folgekosten, wie die Entwertung von Immobilien durch Verkehrslärm oder die Folgekosten von Verkehrsunfällen. Wie die aktuelle VCÖ-Studie http://www.vcoe.at zeigt, werden ein Drittel der Gesamt-Verkehrskosten nicht vom Verursacher getragen, sondern auf die Allgemeinheit abgeschoben. "Die Kosten des Verkehrs sind viel höher als die Preise. Der Verkehr kann als größter Subventionsempfänger der Republik bezeichnet werden", so Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.
Rund 58 Mrd. Euro werden pro Jahr in Österreich für den Transport von Personen und Gütern ausgegeben. Das sind rund 27 Prozent des Brutto-Inland-Produkts (BIP). Davon kosten der Pkw- (26,4 Mrd.) und Lkw-Verkehr (21,9 Mrd.) pro Jahr das meiste, gefolgt vom Öffentlichen Personenverkehr mit 4,4 Mrd. Euro jährlich. Es ist auch nicht der Öffentliche Verkehr, der die meisten Subventionen erhält, sondern Pkw- und Lkw-Verkehr. Fast 20 Mrd. Euro der Kosten trägt die Allgemeinheit. Das sind pro Kopf und Jahr 2.360 Euro.
Der Pkw-Verkehr kommt für nur 46 Prozent seiner Kosten selber auf. Der Rest wird von der Allgemeinheit subventioniert. Wie die VCÖ-Studie zeigt, besitzen in Österreich die 30 Prozent der wohlhabendsten Haushalte 46 Prozent der Pkw, während die 30 Prozent der Haushalte, die am wenigsten verdienen, nur zwölf Prozent der Autos haben. "Die Förderung des Autoverkehrs führt zu einer Umverteilung von den unteren zu den oberen Einkommensschichten", betonte Rauh.
Der VCÖ fordert eine Lkw-Maut auf allen Straßen wie es sie in der Schweiz weit fünf Jahren gibt. Zudem tritt der VCÖ für eine Ökologisierung der Kfz-Steuern ein. Saubere und leise Fahrzeuge sollen weniger bezahlen. Auch eine fahrleistungsabhängige Pkw-Maut statt der Vignette steht im Zukunftsprogramm. "Der Autobahnbau kann nicht auf Ewigkeit auf Pump passieren, die Schulden der Asfinag http://www.asfinag.at sind abzubauen. Um den Autofahrern eine Belastungslawine zu ersparen, sollten die geplanten Projekte auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft werden", so VCÖ-Experte Rauh. Er glaube, den Autofahrern sei es lieber, es gäbe eine Transitautobahn weniger, als es würden die Mautgebühren gewaltig erhöht.
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