pts20051208009 Handel/Dienstleistungen, Sport/Events

Gewerbeverein: In den Skischuh kommst eini, ob der Haxn bricht, is wurscht!

Die Skibindung hat beim Discounter oder im Supermarkt nichts verloren!


Wien (pts009/08.12.2005/23:15) Ungefähr so absurd, wie die rezeptfreie Abgabe von Tranquilizern ist der Verkauf von Ski-Sets durch Supermarktketten. Schon im Vorjahr bemängelte der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV), dass der Verkauf von Skisets ohne fachmännische Bindungseinstellung gelinde gesagt fahrlässig ist, heuer gehen die Spaßtreiber im Supermarkt noch weiter.

Da bietet eine Kette einen Junior-Allround-Carver mit Bindung im Set um wohlfeile 149 EUR an. Wörtlicher Zusatz: "Es handelt sich dabei um ein Bindungssystem, welches mit einfachsten Handgriffen und schnellstens auf alle gängigen Schuhgrößen angepasst werden kann. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um keine Sicherheitsbindung, denn das Motto - zwischen den Zeilen gelesen - lautet schlicht: "In den Skischuh kommst eh eini, ob der Haxn bricht, is uns wurscht!" Es macht doch stutzig, wenn bei einer Skibindung die Schuhgrößeneinstellung in den Vordergrund tritt und jene der Sicherheit verschwiegen wird.

Verwundert ist man, dass der Konsumentenschutz in Österreich, dies alles so hin nimmt. Und auch der Welt größte Verbraucherschutzorganisation EUROPÄISCHE UNBEDARFTE (abgekürzt EU), hat sich zu diesem Problem noch nicht geäußert.

Dafür bastelt eine fanatische EU-Beamtin mit Sendungsbewusstsein um unser Steuergeld seit acht Jahren an einer EU-Health-Claims-Verordnung. Die bekennende Malzkaffeekonsumentin will eine EU-weite Vereinheitlichung der gesundheitsbezogenen Angaben auf Lebensmitteln. Eine symbolische Ampel zeigt dann an, wenn Fett, Zucker oder Salz bestimmte Grenzwerte überschreiten. Ein Ampel-Rot soll künftig das Aus für das jeweilige Lebensmittel bedeuten.

Der ÖGV zeigt mangels EU-verbraucherschützenden Aktivitäten bei wirklich haarsträubend gefährlichen Anlässen all jenen Supermarktketten, die Skibindungen zum Selbsteinstellen verkaufen die rote Ampel. Vielleicht findet sich sogar einmal eine Behörde, die gegen solche unverantwortlichen Vorgehensweisen eintritt. Oder fürchtet man sich vor großen Konzernen und bestraft nur die Kleinen?

Der ÖGV fordert Konsumenten auf, Bindungen, die nur "einfachsten Handgriffen und schnellstens auf alle gängigen Schuhgrößen angepasst werden" können, die rote Ampel beim Einkauf zu zeigen. Sicherheit scheint dort keine Rolle zu spielen.

Bevor Sie solche Sets "mit sportlichem Handling und großem Spaßfaktor" kaufen, verzichten Sie lieber auf "No risk, no fun" und bevorzugen Sie einen Sportfachhändler!

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
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