Direktversicherer schlecht im Web

Köln (pts008/12.01.2006/09:00) Viele Versicherer lassen ihre Internet-Kunden immer noch im Regen stehen, hat das Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics in einer aktuellen Studie herausgefunden. Direktversicherungen sind dabei in ihrem Online-Service nicht besser als Außendienst-orientierte Versicherer.

Klassische Versicherer bieten im Internet besseren Service als Direktversicherer. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Marktforschungs- und Beratungsinstituts psychonomics aus Köln. Dabei wurden erstmals die Internetauftritte von 20 Versicherungsunternehmen getestet. Unter den ersten fünf Plätzen befinden sich mit der Gothaer, der R+V und der Allianz drei Versicherungshäuser mit klassischem Außendienst. Mit Asstel und cosmosdirekt sind nur zwei Direktversicherer unter den Gewinnern vertreten.

"Es gibt nur wenige Internet-Auftritte von Versicherern, die so durchdacht sind, dass die Kunden damit ganz alleine zurecht kommen", erklärt Holger Geißler, Senior Manager bei psychonomics, die Ergebnisse der Studie "sitecockpit® Versicherungsbus". Jede dritte Webseite wurde von den Testusern eindeutig negativ bewertet.

Die Autoren räumen mit einem eCommerce-Mythos auf. Für Versicherer komme es nicht darauf an, möglichst viele Online-Produkte anzubieten, sondern die Besucher ihres Internetauftritts schnell und nutzerfreundlich zu informieren. "Versicherer brauchen auf ihrer Website keine Flash-animierten Vorsorgetools, sondern mehr Übersichtlichkeit und weniger Fachausdrücke".

Kein Standortvorteil für Direktversicherer im Internet

Das beste Internetangebot besitzt laut psychonomics-Studie die Gothaer Versicherung. Sie erhielt die beste Gesamt-Bewertung. Die Testteilnehmer lobten vor allem die übersichtliche Aufteilung der Website und den Direkteinstieg zu den Produkten per alphabetisch sortierter Drop-Down-Liste auf der Startseite.

Optisch gefiel den Testusern die Website der Allianz, die sich seit 2001 kontinuierlich verbessert hat, am besten. Vor allem überzeugte die Farbgestaltung nach dem kürzlich erfolgten Relaunch. Der Direktversicherer Asstel erhielt bei der interaktiven Beitragsberechnung die beste Note. cosmosdirekt.de hinterließ den modernsten Gesamteindruck. Auch auf den letzten Rängen finden sich völlig unterschiedliche Versicherer wie die Testverlierer finanzscout24 und die Website der Hamburg-Mannheimer.

"Viele Menschen finden auf diesen Internetseiten einfach nicht die gesuchten Produkt-Infos oder Online-Rechner", erläutert Holger Geißler die Gründe für das schlechte Abschneiden bei der Studie "Versicherungsbus". Eine verwirrende Aufteilung, unübersichtliche Navigation, aber auch technische Fehler beim Laden der Websites führten zu schlechten Benotungen. Bei den Testverlierern brach jeder dritte Kunde das Surfen ab, wenn es etwa darum ging, sich zum Thema "Private Rente" zu informieren.

"Viele Versicherungs-Websites sprechen immer noch eine andere Sprache als ihre Kunden verstehen", resümiert Studienleiter Holger Geißler die wichtigste Botschaft der Nutzer. "Die Versicherer müssen im Web stärker die Kundensicht einnehmen."

Zur Studie "Versicherungsbus":
psychonomics hat im Rahmen der Studie "Versicherungsbus" die Websites von 20 Versicherungsunternehmen getestet. An der Studie haben insgesamt 1253 Testuser teilgenommen. Bei jeder Webseite waren nur 20 Prozent der Testteilnehmer selbst Kunden des getesteten Versicherers. Über 80 Prozent der Befragten waren zwischen 18 und 45 Jahren alt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die Internetnutzerschaft.

Der Test fand mit dem standardisierten Instrument sitecockpit® statt, das psychonomics in Kooperation mit der Allianz und den öffentlich-rechtlichen Versicherern entwickelt hat und zur quantitativen Evaluation von Webseiten einsetzt. Diese werden aus der Sicht des Users getestet. Die Teilnehmer müssen im Rahmen der Studie verschiedene Aufgaben auf der Website lösen. Hierzu gehörte bei der aktuellen Studie die Informationsbeschaffung zu den Themen "Private Rente", Kranken- oder Unfallversicherung, die Berechnung von Versicherungstarifen ebenso wie die Online-Schadenmeldung.

Weitere Informationen:

psychonomics AG

Holger Geißler
Senior Manager
Online-Marktforschung
Berrenrather Straße 154 - 156
50937 Köln
Tel: 0221 / 42061 - 344
Fax: 0221 / 42061 - 100
eMail: holger.geissler@psychonomics.de
http://www.psychonomics.de

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