Chefetage als Männerclub? - Hürden für Österreichs Frauen liegen im Unternehmen
Neue Accenture-Studie zur Anatomie der Gläsernen Decke
Wien (pts012/17.03.2006/10:30) Trotz großer Fortschritte haben weibliche Manager weltweit heute schlechtere berufliche Aufstiegschancen als Männer. Die Chefetage ist noch immer ein Männerclub. Rund zwei Drittel aller Top-Manager bestätigen die Existenz einer so genannten "Gläsernen Decke", die Frauen auf der Karriereleiter Grenzen setzt. Die weiblichen Manager sind aber insgesamt mit ihren Chancen nicht weniger zufrieden als ihre männlichen Kollegen. Dies zeigt eine aktuelle Studie, für die der Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture 590 männliche und weibliche Manager in Europa, Asien und Australien befragt hat.
Der Studie zufolge glauben nur 30 Prozent der weiblichen Manager und 43 Prozent ihrer männlichen Kollegen, dass Frauen heutzutage die gleichen Chancen am Arbeitsplatz haben wie Männer. Damit ist ein Phänomen, das in den 1980ern unter dem Begriff der "Gläserne Decke" bekannt wurde, trotz großer Fortschritte im vergangenen Jahrzehnt weiterhin aktuell.
Österreich: Die Hindernisse liegen in den Unternehmen
Die Hindernisse sind allerdings in den einzelnen Ländern unterschiedlich gelagert. "Aus Sicht der meisten weiblichen Manager stellen in Österreich weniger persönliche Eigenschaften - wie berufliche Kompetenz und individuelle Karriereplanung - oder gesellschaftliche Hindernisse das größte Problem dar, sondern die Barrieren im Unternehmen selbst", erläutert Dr. Heidemarie Schutt, Partnerin bei Accenture in Österreich. Im Vergleich dazu werden von den deutschen Befragten die Hürden eher in der Gesellschaft gesehen.
Die Studie zeigt zudem auf, dass das Geschlecht nicht länger als Karriere-Hemmnis betrachtet wird. 35 Prozent aller befragten Frauen sagen, dass das Geschlecht keinen Einfluss auf ihre Karriere hat, 25 Prozent antworteten bei dieser Frage neutral und 20 Prozent meinen, dass es ihnen bei der Karriere hilft.
Karriere dank persönlichem Einsatz
"84 Prozent der befragten Top-Managerinnen sind davon überzeugt, dass persönlicher Einsatz für ihre Karriere ausschlaggebend ist", erläutert Schutt. Mentoring- und Coaching-Programme werden heute nur unzureichend an die Bedürfnisse der Frauen angepasst. 60 Prozent der Frauen meinen, dass Gleichberechtigung einen Core Value in ihrem Unternehmen darstellt, lediglich 42 Prozent sind der Ansicht, dass es ein Core Value in ihrem Land ist.
"Frauen müssen Kontakte knüpfen und interne wie externe Netzwerke aufbauen", unterstreicht die Accenture-Partnerin. Unternehmen müssten ihre bestehenden Mentoring- und Fortbildungsprogramme mehr auf die Bedürfnisse der Frauen abstimmen, anstatt nur ein Modell für alle anzubieten.
Zur Studie:
Die Studie "The Anatomy of the Glass Ceiling: Barriers to Women's Professional Advancement" wurde in Australien, Deutschland, Österreich, auf den Philippinen, in der Schweiz und in UK im Zeitraum Januar, Februar 2006 durchgeführt und basiert auf den Antworten von 590 männlichen und weiblichen Top-Executives. Die Befragten bewerteten Faktoren auf individueller, unternehmerischer und gesellschaftlicher Ebene. Rund die Hälfte der Teilnehmer (48 Prozent) war weiblich.
Über Accenture:
Accenture ist ein weltweit agierender Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister. Mit dem Ziel, Innovationen umzusetzen, hilft das Unternehmen seinen Kunden, durch die gemeinsame Arbeit leistungsfähiger zu werden. Umfangreiches Branchenwissen, Geschäftsprozess-Know-how, internationale Teams und hohe Umsetzungskompetenz versetzen Accenture in die Lage, die richtigen Mitarbeiter, Fähigkeiten und Technologien bereit zu stellen, um so die Leistung seiner Kunden zu verbessern. Mit über 126.000 Mitarbeitern in 48 Ländern erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2005) einen Nettoumsatz von 15,55 Milliarden Dollar. Die Internet-Adresse lautet http://www.accenture.at
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