Gewerbeverein: OECD bestätigt Korrelation Kündigungsschutz/Arbeitslosenrate!
Österreich liegt bei beiden im Mittelfeld - insbesondere Dank der Malusregelung!
Wien (pts034/10.04.2006/20:31) Was ja allgemein angenommen wurde, hat nun die OECD amtlich bestätigt. Extremer Kündigungsschutz treibt die Arbeitslosenrate in die Höhe. Österreich liegt bei dem von der OECD entwickelten Kündigungsschutz-Index im Mittelfeld. Entsprechend befindet sich dort auch unsere Arbeitslosenrate. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) fordert daher, endlich auch in Österreich überzogene Kündigungsschutzklauseln zu eliminieren.
Wenn man den geschützten Bereich der öffentlich-rechtlich Beschäftigten außer Acht lässt, dann ist insbesondere die Malusregelung bei der Kündigung Über-50jähriger ein Österreichspezifikum, das raschest abgeschafft gehört. Wenngleich die Arbeitslosenrate bei den Oldies auf hohem Niveau stagniert, ist es doch oftmals für mittelständische Unternehmen Existenz gefährdend, wie die Malusregelung wirkt.
Zur Abfertigung alt kommen bei einer Kündigung von über 50jährigen mit Malus locker weit in den sechsstelligen EUR-Bereich hinein ragende Abschiedsgeschenke zusammen. Das verkraftet ein Kleinbetrieb oftmals nicht, die Folge kann nur Insolvenz sein.
Man muss sich ja nicht gerade Frankreich zum Vorbild nehmen, wo die ganze überängstigte Grande Nation mitjohlt und mitmaschiert, wenn Jugendliche ihre faktische Pragmatisierung einfordern. Dementsprechend bewertet die OECD auch den Kündigungsschutz-Index für Frankreich als zweithöchsten in der OECD - lediglich von Spanien noch übertroffen. Frankreich punktet daher auch 2005 mit einer Arbeitslosenrate von 9,5 Prozent einen Spitzenwert. Spanien steht mit 0,3 Prozentpunkten weniger nicht gerade ruhmreich da.
Andrerseits liegen Länder wie Großbritannien, Irland, die Schweiz und Japan mit Kündigungsschutz-Indizes von der Hälfte bis zu zwei Drittel des österreichischen bei der Arbeitslosenrate erfreulich gut.
Der Arbeitsmarkt wird sich mangels starkem künftigem Wirtschaftswachstums in unseren Breiten mittelfristig nicht verbessern. Eine Belebung kann daher nur erreicht werden, wenn die Mitarbeitermobilität für den Arbeitgeber erleichtert wird.
Der ÖGV fordert jede künftige Regierung auf, in ihr Regierungsprogramm eine rasche Flexibilisierung des Arbeitsmarktes über die Lockerung des Kündigungsschutzes aufzunehmen. Damit wird nicht nur die Arbeitslosenrate gesenkt, es kommen auch die Besten auf die freien Arbeitsplätze. Und nur so kann der Wirtschaftsstandort punkten!
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