Gewerbeverein: Um alles kümmert sich die EU, nur nicht um die Volksverdummung!
Säuglingsfernsehen ist der Welt größten Konsumentenschutzorganisation egal!
Wien (pts050/04.04.2006/22:41) Die letzte vernachlässigte Zielgruppe des Fernsehens wird gerade entdeckt. Und alle schauen interessiert hin. Die Zielgruppe der Null- bis Zweijährigen bekommt ihre maßgeschneiderten Videos und in Baden-Württemberg läuft Baby TV bereits an. Die Psychologin Jael Katz hat eine echte Marktlücke entdeckt: "Es gab keine Videos für Kinder unter zwei Jahren!". Wie schade, bedauert man im Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV), wo man bisher dachte, dass das ORF-Programm gerade diese Zielgruppe in der Primetime ansprechen wollte.
Der ÖGV ist liberal genug, um für jede Geschäftsidee, die nicht gegen die guten Sitten verstößt, Verständnis aufzubringen. Aber auf der einen Seite verbietet die EU ihren volljährigen Bürgern etwa das Rauchen und auf der anderen ist es für die EU vollkommen in Ordnung, wenn Unter-Zweijährige tagein, tagaus mit TV- und Videoprogrammen berieselt werden.
Da kann man nur den Schluss ziehen, dass sich die Europäische Union keinesfalls mit den mächtigen TV-Anstalten anlegt. Schon in der Vergangenheit floss ja unser EU-Obolus in reichen Maßen an öffentlich-rechtliche TV-Anstalten, um diese zu einer EU-freundlichen Berichterstattung zu bewegen.
Gegen die ultimative Infantilisierung unserer Fernsehwelt tritt die Europäische Union somit nicht auf. Wir wollen zwar bis 2010 der EU-Lissabon-Strategie entsprechend WWWW sein: der wettbewerbsfähigste, wissensgestützte Wirtschaftsraum der Welt. Aber die Säuglinge die dann noch im Vorschulalter sind, sollen jetzt schon neben dem Nuckeln auch noch Glotzen.
Der ÖGV fordert der Welt mächtigste Verbraucherschutzorganisation EU auf, sich nicht immer nur im materiellen Bereich aufzuplustern, sondern insbesondere auch im immateriellen Sektor der Medienkompetenz präsent zu sein.
Übrigens gibt es - wie für alles - auch zum Thema Säuglings-TV eine Studie: Experten aus Seattle fanden vor zwei Jahren heraus, dass Siebenjährige umso häufiger an Konzentrationsstörungen litten, je öfter sie im Alter von ein bis drei Jahren ferngesehen hatten.
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